Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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wow!
ich bin schwer beeindruckt!!
also nicht nur von landschaft, kultur und geschichten, sondern viel mehr von der sache als solcher und eurer inneren einstellung zu den dingen.
nur wenige können oder wollen sich eine solche auszeit und den luxus von nichts leisten.
ich habe eure vorherigen geschichten nicht verfolgt, aber ich ziehe ohne jeden vorbehalt meinen hut vor euch!

wünsche euch weiterhin eine gute reise und jederzeit ein handbreit fahrbaren boden unterm rad!

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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Fuchs hat geschrieben:Wichtiger und interessanter als die Zeitung jeden morgen. :10:
Der R4 ist ja schick, den würde ich so auch fahren.
Das kann ich beides mal bestätigen.... :-)

Navi und Internetverbindung ist in Ländern wie Marokko nicht so wichtig, ne Karte, n Kompass und angewandter Menschenverstand sind da sicher hilfreicher. Sonst stehts du vielleicht noch irgendwann mit aufgerissener Ölwanne in einem ausgetrockneten Flussbett oder Wadi....

Navis sind überbewertet und lassen nur den Orientierungssinn vertrocknen!

Viel Spass weiterhin & kommt heil wieder!
Bei mir bekommt jeder sein Fett weg. Damit die Tanzfläche auf der Nase nicht zu groß wird....

Zuviel Kontakt mit Trollen hinterlässt Spuren.

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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Danke Danke... und zum Thema Piste: es werden auch immer weniger, dafür mehr schlechtere Straßen.
Wir finden unseren Weg...
Und weil Samstag ist gibt's noch ne Episode.



TAG 73:

Die Nacht war super ruhig, der Blick atemberaubend. Wir stehen auf einem Plateau westlich der Staumauer, es ging zum Schluß auch wieder gut den Hügel hinauf. Die Sonne steigt quasi hinterm Berg aus den Federn und hüllt die Wasseroberfläche in neblige Schwaden ein.

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Gassigang und doch weniger gute Fotos als erhofft, diese Ecke kann ich sehr empfehlen wenn man zwischen den am dichtesten besiedelten Ecken Marokkos noch Niemandsland finden mag.

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Durch unseren Gasmangel wurde ich am gestrigen Abend noch motiviert Ersatz zu beschaffen. Die letzte Paella in Tarifa ist auf solch einem Brenner entstanden und mit knapp 9,- nun unser Eigentum. Draussen kochen und überall mobil verwendbar, hübsches Mitbringsel obendrein und den Kaffee bekommt es auch im Bus hin.

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10km weiter entfalten sich klettertaugliche Felsen und in nur per Foto gesuchtem Revier finden wir tatsächlich eine... unbeschreibliche Gegend.

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Ben Slimane ist die nächste größere Ortschaft 10km entfernt mit einem gigantischen Flughafen zwischen Casa und Rabat. Die Ecke nahe des Flusses wo wir grad sind ist mit einigen Zelten bestückt. Einige Autos stehen hier rum und wir bekommen von einem netten Einweiser prompt Hilfe. In Absprache suchen wir den Weg auf eine Hügelkuppe und wollen hier auch übernachten. Seine Kinder sollen uns als Führer fungieren und freuen sich anscheinend über Besuch und ggf Geschenke.

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Tolle Rundumsicht auf die nahen Felswände, doch interessanter erscheint uns das Tal dazwischen. Ein Dutzend Zelte, aber eher zusammengenähte Planen aus Getreidesäcken und nen Teppich darunter. Was uns negativ auffällt ist etlicher Müll im umliegenden Gebüsch. Viel zerbrochenes Glas spricht für verbotenem Alkoholkonsum und entsorgten Beweismitteln. Blechdosen und Plastik, in was sind wir hier hereingeraten?

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Es ist Sonntag und gegen Mittag erscheinen immer mehr Autos und Kleinbusse auf dem Parkplatz. Wir haben einen Snack genommen und unsere Kletterausrüstung geschultert, machen uns auf den Weg nach unten. Unter jedem Zelt sitzen ganze traditionelle Familien oder auch Gleichaltrige Pärchen. Es ist ne Art Wochenendausflugsgebiet und neben jeder Überdachung brennt nen Feuerchen für die frisch zubereitete Tajine. Für uns ist erstmal die erste Eigenmächtige Kletterpartie angesagt. In 15-20m Höhe erkennen wir die Ösen die den Schluß einer von uns erklimmbaren Route zeigen. Equipment gecheckt geht es für mich Stück für Stück hinauf, genügend Karabiner haben wir für die Zwischenetappen und am Ende wie vom Profi gelernt umklemmen um das Seil oben umzulenken und auf dem Rückweg die Karabiner wieder einzusammeln. Adrenalin und tolle Aussicht, dazu immer wieder Zuschauer die sowas wohl selten gesehen haben, die Haken in der Wand sind aber professionell.

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Mit TopRope versucht dann auch Christie ihr Glück und freut sich über jeden Fortschritt. Das Spiel geht so ne ganze Weile und zwischendurch werden wir sogar mal auf englisch angesprochen. Eoud lädt uns zum Essen ein und wird dank der Sprachkenntnisse gerne von Christie angenommen. Nach kurzem Stop am Bus bei Atlas sind wir also schon wieder auf dem Weg in die Ebene wo immer mehr los ist. Wir sind auf der Suche nach seiner Familie und hätten fast schon woanders Platz genommen, Gäste sind hier gern gesehen. Ihn finden wir aber noch und es wird interessant und lecker.

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Sie zählen wohl zu den reicheren Marokkanern mit Geländewagen und Häuschen ausserhalb von Casablanca. Französisch können alle und englisch ist die dritte Fremdsprache vom ältesten Neffen. WIr unterhalten uns über Traditionen und Essen, Sitten und Gewohnheiten. Sie sind auch sehr an uns interessiert und haben alle Fotowünsche. Ich unterhalte mich in immer besser erinnertem Französisch mit dem Onkel, aber noch lange nicht so gut wie die Tochter in der Mitte. Die Tajine beinhaltet Gemüse und Kartoffelscheiben, darunter versteckt saftige zart gekochte Stücken Rindfleisch am Knochen. Alles mit der rechten Hand und Brotstücken rausgefischt. Wer es noch nicht kennt, die Linke ist unrein und ersetzt hier häufiger das Klopapier!

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Ein gelungener Abend mit neuen Eindrücken und Erfahrungen, dafür sind wir hier.

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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Wir auch, haben keinen Plan. Gestern in Ouzoud angekommen und überwältigt. Alte Freunde getroffen und neue gefunden, Ideen bekommen und ausserdem das hier im Hinterkopf...
https://sites.google.com/site/quartziteclimbing/Home" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.climb-tafraout.com/climbing-overview.php" onclick="window.open(this.href);return false;

Aber langsam, wir haben Zeit...


TAG 74:

Wir übernachten wie angedacht auf dem Hügel. Entgegen der Vermutungen bleibt es ruhig und der Platz ist selbst am Wochenende sehr zu empfehlen. Der Morgen wie gewohnt langsam aber stetig wärmend, heute waren es laut Thermometer nur 5Grad in der Nacht. Der Nebel vom nahen Fluß verzieht sich erneut spektakulär um die Hügel und Felswände.

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Wir machen uns nach einer Spende an den Parkplatzwächter auf den Weg nach Casablanca, eines der betriebsamsten und dichtesten Gebiete Marokkos. Auf dem Weg dahin wie gewohnt kleine Wege mit langsamem Verkehr. Hier mal eine gefederte Kutsche wie üblich Marke Eigenbau mit Pferd.

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Es gibt aber auch die einfachen Varianten hinterm Esel aus PKW Achsen und Stahlgestell mit Holzplatte. Anmerkung, das Handy am Ohr gilt nicht als Telefonieren am Steuer wenn man seitlich vom Führerplatz sitzt... oder so.

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Wenn wir schonmal beim Thema sind; Ladungssicherung in der Großstadt wohlgemerkt noch manuel. So bekommt man die Bevölkerung in Vollbeschäftigung.

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Unterwegs dann noch ein Danke an unsere Begleiter, gut aufgepasst. Wir passierten ein Gaswerk, letzter Versuch noch was in meine Flaschen zu bekommen. Umkehren und vorfahren, schon sind wir umringt von Mitarbeitern, ist wohl grad Pause hier. Schilderung meines Problems, Herzeigen aller möglicher Adapter, obwohl das marokkanische System exakt die selben Gewinde hat. Ein Sachverständiger wird noch hinzugerufen und meine Flaschen haben wohl irgendwie nen Aufdruck 5kgPropan oder 6kg Butan was ihn dann positiv stimmt. Mir egal, Hauptsache Gas und Frost gibt es hier eh nicht.

Zum Thema Sicherheit, ihr habt gesehen wie verbeult meine kleine gekaufte Flasche ist... und das war noch ne Gute. Die Großen werden nicht nur lose auf nen Laster gestellt, sondern auch durch die Gegend gerollt. Für unsere, da ja mehrfach das Thema Sicherheit zur Sprache kam, bevor endlich jemand von Rang und Namen meinte er kann es füllen, wurde dann eine Schubkarre geholt. Meine beiden Flaschen waren also schonmal drin... Und wurden nur wenige Minuten später von einer Traube Mitarbeiter eskortiert, herzlich als Geschenk von Marokko an mich übergeben. Und wie es mit Geschenken hier nunmal so üblich kann ich mich gut vorbereitet revanchieren. Ab Tarifa schlepp ich ne Menge Limo, Pepsi und Co mit uns rum. Ne Handvoll reicht zwar nicht um die komplette Belegschaft zu versorgen, gibt uns aber trotzdem eine feierliche Verabschiedung, bevor sich wieder um die normalen Kunden gekümmert wird.

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Casablanca also vor uns, die tollen Jahre sind vorbei, galt seit einiger Zeit als Moloch des Landes, ist aber wieder im Kommen. Kein Muss wenn man Zeitdruck hat, für uns liegt es aber auf dem Weg und bekommt eine Chance. Der Verkehr wirklich etwas hektischer, kein Vergleich zu europäischen Metropolen, aber die Randgebiete auch nicht sonderlich sehenswert. Uns zieht es direkt an die Küste, dort steht die wohl bekannteste Attraktion, die größte Moschee des Landes. Ich glaub sogar der Höhe nach nur von Mekka geschlagen. Mit enormen Spenden (teils unfreiwillig) hingesetzt, wer mag kann wiki für Infos bemühen.

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Neben diesem Kreisverkehr finden wir wie auch andere Camper Platz, denn hier ist sogar Nichtmoslems ein Besuch gegen Gebühr gewährt. Den Eintritt können sich zwar nur reiche Europäer leisten, 120dH sind mehr als ein Tageslohn aber Christie muss das sehen. Etliche Fotos gerade von den Bogengängen und Details sind hübsch anzusehen, die Führung im Inneren gibt es aber nur zu bestimmten Zeiten, ein kurzer Blick kann reingeworfen werden, nen riesiger Saal mit Teppich ausgelegt.

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Ihr reicht es und ich mach danach noch ne Runde Richtung Ufer. Ob die Baukunst an der Position auch Jahrhunderte hält sei dahingestellt, tolle Perspektive auf jeden Fall.

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Es gibt sicherlich tolle Ecken in dieser sonst bedeutendsten Industriestadt des Landes, wir haben sie nicht gesehen, wollten auch nicht noch ne Extrarunde drehen. Westlich schließt ein Villenviertel an, Polizeikontrollen an fast jeder Kreuzung. Ein Highlight gibt es noch zumindest zu erwähnen, die MaroccMall ein gigantisches Einkaufszentrum nach amerikanischem Stil nahe der Küste am Stadtrand. Kein schneller Parkplatz, also kein Besuch, warum auch...

Weiter geht es in die übliche Richtung, der Sone entgegen. Wir wollen uns ja nciht beschweren, aber es nervt. Große Frontscheibe macht echt warm und sehen kann man auch nicht alles. Logo warum hier jeder zweite mit Klebefolien auf den Flächen der Scheiben rumgondelt, als wenn man aus nem normalen Fernseher mit Panzertape nen 16:9 macht. Ich will das auch! Dazu noch das ganze BlingBling und Rammböcke, Zusatzleuchten und Teppichfransen, Afrika-Style.

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Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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Wir machen noch nen kurzen Stop in Azemmour. Medina, was sonst. Neben der Straße gehalten und Schnelldurchlauf. Die Wände nicht mehr überall schön bemalt, dafür durften sich einige Künstler an kahlen Flächen austoben. Eine ganze Galerie haben wir hier geknipst, die beiden haben es bis ins Forum geschafft.

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Dass die mittlere Fassade nicht echt ist sieht man ja. Man könnte sich hier in Azemmour ne Weile aufhalten, gibt Strand und Souk und überall was los, für uns aber nach knapp zwei Stunden Fahrt noch nicht das Ziel. Wenige Kilometer weiter wartet die interessantere Stadt in der Gegend, da wollen wir noch hin, der tief stehenden Sonne entgegen, noch schlimmer.

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Die Promenade garniert mit Palmen und Flaggen, wir sind in El Jadida, einer inländischen touristischen Hochburg mit interessantem Kern. Aus Empfehlungen sind wir hier gelandet und der Campingplatz soll gut und günstig sein, der zweite auf dieser Tour. 60dH die Nacht für beide im Bus mit Dusche, geht klar. Wir dürfen überall stehen wo wir wollen, ab auf die Wiese, die französische Weißware steht in deutscher Manier Fenster an Fenster auf dem Beton gegenüber. Die Hunde haben Platz zum Spielen und wir fühlen uns wohl.

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So kam es auch, dass wir gleich am Abend noch einen Ausflug ins Zentrum machten. 500m zum Strand und dann die Promenade entlang zum Souk. Auf dem Weg ins Getümmel finden wir schon an jeder Ecke Snacks und Leckereien. Zuckerrohrsaft frisch gepresst mit Limette und Ingwer, je nach Geschmack. 5dH und ein Traum im Glas. Wow.

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Der Abend wird mit fast leerem Magen eine kulinarische Reise in orientalen streetfood. Ein kebap-ähnliches halbes Brot mit frisch gebratenem Fleisch nach Wunsch und Zwiebeln samt Kräuter und etwas Sause für lächerliche 7dH.

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Vorbei an weiterem Gebäck und Obsständen, wo wir masig frische Erdbeeren angeboten bekommen und auch probieren habe ich den Überblick verloren was alles unsere Gaumen berührte. Erwähnenswert waren noch die Schnecken, in Brühe aus Ingwer und Zitronen gekocht. ein Schälchen mit Berg gibt es, man kann gratis Nachschlag holen und bekommt dann aber hauptsächlich die leckere Brühe. 5dH ist dafür nen Witz und ab nun öfter mal ein Snack... zumindest für mich, Christie fand die Konsistenz gewöhnungsbedürftig. Ich lecker, die Meute um die jeweiligen Stände auch, von jung bis alt steht hier jeder an, man bezahlt bei Rückgabe der Schüssel. Das Fleisch mit nem Zahnstocher aus den Häusern zu bekommen braucht schon Übung, vor allem mit der Schüssel in der Hand.

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Der Markt bietet wie bisher überall gesehen von Textilien über Töpferwaren zu Elektronik und fertigem Futter auch Rohzutaten aller Art. Fisch, Fleisch, Getreide, jeder ist Spezialist auf seinem Gebiet. Hier noch nen schöner Stand mit Datteln, übrigens auch lecker, was sonst.

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So schlemmten wir uns also mit unter 50dH in der Tasche durch die Gassen und fühlen uns angekommen in Marokko. Viele Ratschläge von häufigen Besuchern lauten gleich, lass dich treiben. Und es läuft...

Re: Wintertour 2016... süd-sudwest, sind dann mal weg.

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Jupp und Dank, wir freuen uns auch, alles in Butter. weiter geht`s

TAG 75:

Die Nacht im CP war sehr ruhig, nur der Muezzin fing 6Uhr an in geringer Entfernung vom Minarett aus seine Knechte zu locken. Ungewohnte Kulisse aber Kirchenglocken sind auch manchmal nicht besser. Mild war es heute, wird auch nen schöner Tag. Stadterkundung bis in die letzten Winkel steht an. Nebern der Futtermeile von gestern gibt es noch eine portugiesische Stadt von einer Mauer umschlossen. Diese hinterm Fischerhafen wurde ewig belagert und ist eigentlich sowas wie der Ursprung hier, gibt auch keine Medina dafür. Wir haben heute keine Eile, wollen nirgendwo hin und noch ne Nacht bleiben. Also ziehe ich erstmal mit Atlas an den Strand. Jogger und Angler, die übliche Mischung. Zum Frühstück zurück.

Meist zieht nach klarem Morgen und schnell erscheinender Sonne Nebel auf, dieser hängt dann bis zu einer Stunde und verschwindet wie er gekommen ist. Auf unserer Wiese tummelt sich Federvieh, was wir sonst nur aus dem Zoo kennen, Pfauen mit den bekannten Geräuschen aber ohne Ambition ein Rad zu drehen. Ein Albino ist auch dabei.

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Mit dem Fahrrad mach ich alleine ne Runde in die Stadt. Ausschweifend um den Hafen herum und die Küste entlang in etwas heruntergekommene Wohngebiete. Überall Werkstätten und Baumaterialien bekommt man in den unteren Etagen. Dazwischen immer mal brache Flächen mit Bauschutt und überall ist Wäsche zum Trocknen aufgehängt. Querfeldein führt es mich zu einem Leuchtturm, 1916 von deutschen Gefangenen gebaut. Steht immernoch gut da, ist aber inmitten der Stadt und nicht direkt drin, aber daneben habe ich Menschen wohnen sehen. Zeltplanen im Gebüsch und Wellblechdächer auf Bauruinen sind keine Seltenheit. Foto gibts keines.

Die Straßen gut gefüllt aber nicht gefährlich, ich radel kreut und quer, entdecke immer mehr pures Leben. Baumschnittarbeiten werden in einer Allee ausgeführt. Hier kommen die getrockneten Palmwedel runter und die Reste werden hübsch geschnitten. Was ne Sauerei.

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Ansonsten kann ich immer wieder nur auf die Armada an W123er Mercedes achten. Selbst im El Jadida Stadtprospekt ist man froh auf eine gut funktionierende Flotte von 240er Benz die für knapp 40dH von hier nach Casablanca fahren. Wer einen eigenen Sitz haben mag zahlt doppelt. Ich unterhalte mich kurz mit einem Chauffeur und 6Passagiere sind fast normal. 10hab ich aber auch schon ausserhalb der Städte gesehen, da hatten noch vier Kinder im offenen Kofferraum Platz und die Arme frei zum Winken. Ein Abenteuer.

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Später machen wir noch ne Runde mit dem Motorrad, zumindest eine muss sich mal vom Staub befreien. Christie hinten drauf weiß ich ja jetzt wo es langgeht. An der Mole halten wir für einen tollen Blick auf Hafen und Altstadt.

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Der Weg führt uns am Stadtrand vorbei an einem Friedhof, auch nicht anders als bei uns, im Gegensatz zu den itaienischen Bestattungsmethoden.

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Hinter die portugiesische Stadtmauer fahren wir auch noch mit dem Moped. Durch die Hauptgasse bis hinter zum wasserseitigen Tor. Die Mauer ist begehbar und die Ortschaft hier UNESCO-Kulturerbe. Alte Kanonen und eine unterirdische Zisterne, naja.

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Der Tag wird auch nen bissel verplempert, Aufräumen und organisieren, Morgen geht es weiter. Alltag könnte man meinen, bei den Nachbarn gibt es nicht viel zu quatschen. Franzosen Rentner, bis auf einen. Erhardt aus Berlin ein Urgestein in Maghrebreisen. Fährt seit 45Jahren und hat sich vor über 20 dafür nen MAN bauen lassen. 12Tonner 6Liter 6Zyl und Verbrauch um 22Liter dank Allrad und Einzelbereifung. Mit 75 nun schon lange frei und in Rente. Bei einigen Gläschen Wein gibt es viele Geschichten auch über die gemeinsame Heimat. Das Foto hier von seiner Abfahrt am nächsten Morgen, vielleicht kennt den ja einer.

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Abends machen wir nochmal ne Runde ins Getümmel. Hunger treibt und einige Leckereien von gestern dürfen sich gerne wiederholen. Neu war die Harira, eine weitere Tradition. Schmeckt nach Gulaschsuppe ohne Schweinefleisch, dafür mit Kichererbsen. Das kleine fluffige Brötchen ist aus Semolinamehl gemacht, Hartweizen woraus auch Couscous besteht... oder Nudeln.

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GutenNachtSnack könnte man behaupten.