Re: Aktuelle Wasser-Basislacke

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Ich kenne das Problem aus der Werkstatt in der ich viel unterwegs war und meine Schrauber-Erfahrungen gemacht habe. Da hat der Chef noch nebenbei in der Halle lackiert - der hat ein paar Wasserbasis-Lack experimente gewagt ohne Kabine - das ging irgendwie, war aber eine Aktion wo er mit seiner Erfahrung hart gegensteuern musste, damit es überhaupt was wird. Also auf gut deutsch: Wasserbasis für nicht-super-ausgestattete, is nix.
Wir beziehen unsere Farben vom lokalen Farbhändler. Da gibts das alles noch als 2k auf Lösemittelbasis. Ich meine bei Matthies gabs das auch noch.
Also meine Idee wäre es, es mal lokal zu versuchen. Es ist ausserdem gänige Meinung bei vielen, dass Wasserbasis die vollkatastrophe in der Verarbeitung ist.

Das ist so was ich hier und da miterlebt, aufgeschnappt habe. Lasse mich also gern eines besseren beleheren.

Re: Aktuelle Wasser-Basislacke

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Im Motorradladen wo ich zuletzt arbeitete ist des öfteren ein Lackierer für diverse Teile da. Den hab ich zu meinem Audi interviewt, da müssten diverse Teile lackiert werden. Laut seinen Aussagen ist Wasserbasis mit Heimmitteln (->ohne Profikabine) lackieren fast unmöglich, weil das Zeug ohne Heizung in keinem vernünftigen Zeitraum trocknet...

Außer doch Lösemittel Zeug zu nehmen hab ich auch keine Ideen.
-´90 Golf - ´94 Audi B4 LPG - ´85 Jetta - ´76 Rekord - ´88 Polo -
Alle sagten "Das geht nicht." Da kam einer und hat´s versucht, und es ging nicht.

Re: Aktuelle Wasser-Basislacke

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Marc falls du was brauchst was du als Laie nicht bekommst, melde dich bei mir.
Als gelernter farbverschmierer komme ich man an vieles mehr rann, als der Laie.
Wasserfarben sind für'n Kindergarten, sagte mein Berufsschul Lehrer schon vor 40 Jahren.
Wer einen Rechtschreib oder Grammatikfehler findet,
der darf in gerne behalten um sich daran aufzugeilen.

Re: Aktuelle Wasser-Basislacke

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Ich weiß, dass ich froh bin nicht mehr mit konventionellen Basis lacken zu müssen. Die Vorteile von WBC überwiegen im Alltag.
Wenn ich zu komme ticker ich heute Abend von Rechner aus noch ein paar Zeilen - sofern gewünscht und akzeptiert.

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.

Re: Aktuelle Wasser-Basislacke

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So, mitlerweile gibts zuhause auch wieder Internet...


Deine Jet 90 ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß.
Spritzstrahl zu eng, Luftverbrauch und Spritzdruck zu hoch, Übertragungsrate zu gering (<40% landen aufm Auto).

Da sollte es sowohl für Basis, als auch Klaren was moderneres sein.
Beim Basis bekommt man schnell Probleme mit dem Farbton, da die Zerstäubung nicht passt und der Klare ist schnell mal überbeschichtet was der Hs-Lack recht schnell übel nimmt und kocht, vermattet oder schlichtweg nicht anständig verläuft.

Das angesprochene "Colormatching" (bisher nur von Laien gehört) ist auch beim konv. Lack schon ne heikle Nummer gewesen.
Wird heutzutage alles nicht leichter, was jedoch weniger am Material, als an den Autos liegt.
Produziert und getüncht in etlichen Fabriken die Teils nichtmal auf dem gleichen Kontonent liegen. Karosse kommt aus Spanien und wird dort auch lackiert, Anbauteile irgendwo aus Amiland und haben nen ganz anderen Farbton - herstellerübergreifend absolut gängig.

Des Pudels Kern:
Es gibt nicht "ein" z.b. Titansilber was immer und überall passen muss/kann.
Die Farbe wurde nun Rund 20 Jahre bei BMW eingesetzt und das nicht nur auf einem Modell.

Was macht der Lackhersteller nun bei der Coloristik?
Er bekommt ein Panel vom Hersteller und kann daran nachrezeptieren. Das ist dann die "Standardvariante".
Im Laufe der Zeit kommen immer mehr Anwender und schicken eigene Muster ein, da sie mit der vorgegebenen Formel nicht hinkommen. Diese Muster werden dann ebenfalls Nachrezeptiert und als Formel aufgenommen.
Im Laufe der Jahre entsteht dann ein immer feiner werdendes "Netz" an Formeln welche bei dem einen Auto besser oder halt auch schlechter passen.
Da hilft dann die klassische Farbpaspel anhand man sich die passende Variante raussuchen kann oder man liest den Farbton aus was kein Allheilmittel, jedoch aktuell Stand der Technik, ist.

Was macht jetzt dein Lackotto bei dem du deine Farbe bestellst? So ganz ohne Muster mal doof, also kommt Standard in den Pott und die Sache ist für ihn durch.
Daher meine Empfehlung wenns drauf ankommt: ab zum örtlichen Ansprechpartner und dort samst Muster aufschlagen.



Kurz noch zum Trocknen vom WBC.
Es gibt da 2 Möglichkeiten um das Wasser wegzubekommen.
Hoher Luftdurchsatz oder höhere Temperatur.

Abblasen mit Luft wirbelt meißt ne Menge Schlotze auf, daher rate ich zur Temperatur.
Um da halbwegs effizient und Zügig zu Potte zu kommen nimmt man sich nen IR-Strahler.
https://www.ebay.de/itm/IR-1000W-Infrar ... Sw9N1Vh~1N" onclick="window.open(this.href);return false;
Sowat reicht da schon um zügig vorranzukommen.
Bitte keine Quarzstrahler "Wickeltischheizer" nehmen. Brauchen ewig um auf Laune zu kommen und trocknen von außen nach innen - Infrarot genau andersrum was beim Klaren z.b. kochern vorbeugt.

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.

Re: Aktuelle Wasser-Basislacke

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MKay, nehm ich so hin in meiner völligen Ahnungslosigkeit.

Werde weiterhin nen halben Quadratmeter mitm IR-Toaster in <5 Minuten trocknen, weiterhin den Einfluss der Rohrleitungen in unterschieichen Fabriken als (mit-)Ursache sehen und irgendwann mal daran glauben, dass Standocryl das Allheilmittel im "Colormatching" ist - irgendwann wenn ich mir keine Sorgen mehr um Farbtongenauigkeit und son Blödsinn im Werkstattalltag machen muss.

Bis dahin werde ich weiter, ob nun mit oder ohne Bier, mit den klugen Köpfen unseres Lackherstellers über Praxisprobleme fachsimpeln.
Die haben zwar zum Großteil nix mit OEM zu tun, aber immerhin mit den Arbeiten die danach anstehen.



Oder sollten wir im Betrieb nicht vielleicht doch wieder zur Jet90 zurückkehren und uns ne Standoxmischbank hinstellen?
Ich kanns ja mal ansprechen.

Vielleicht.

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.