LED-Frage

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Da sich der ein oder andere hier ja auch mit Elektrik auskennt, werfe ich hier mal eine Frage in den Raum:

Ich hab im Garten eine LED-Lichterkette von Aldi. Das Ding läuft über einen Trafo. Angeschlossen ist es über eine etwa 25m lange Leitung in meiner Gartenhütte, in der auch eine Zeitschaltuhr zum Ein- und Ausschalten ist. Soweit so gut.
Vor einiger Zeit bemerkte ich dann allerdings ein Blinken bei ausgeschalteter Kette. Immer ein kurzer Blinkimpuls, dann ein paar Sekunden aus, nächster Impuls. Google meinte, das kann schon mal passieren bei LEDs, weil auf der zweiten Ader der Zuleitung noch Restspannung vorhanden sein könnte. Also habe ich die Zeitschaltuhr gegen eine neue ausgetauscht, die beide Kontakte der Leitung trennt. Gestern Nachmittag flackerte das Ding dann aber wieder. Mein erster Verdacht war eine Induktion, da ich auf die Schnelle eine Kabeltrommel brauchte, und diese Leitung etwa 15 Meter parallel zu der für die Lichterkette lief. Kabeltrommel daher ausgestöpselt, das Blinken blieb aber. Erst, als ich die Leitung der Lichterkette komplett aus der Zeitschaltuhr gezogen habe, hörte das Blinken auf.

Hat da jemand eine Erklärung für? Außer vielleicht, dass ich beschissen wurde, und die Schaltuhr eventuell gar nicht beide Kontakte trennt? Das hab ich gestern nicht mehr gemessen, wollte ich heute nachholen. Denn definitiv ist es so, dass das Problem nur besteht, wenn die Leitung in die Schaltuhr eingesteckt ist.
Viele Grüße aus Castrop-Rauxel
Matthias

Re: LED-Frage

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Zuerst musste dich mal fragen, ob das überhaupt ein Problem darstellt. Ansich ist es nämlich keins.
Ich schätze die Zeitschaltuhr trennt nicht allpolig. In dem fall müsste der Effekt verschwinden indem du diese anders herum in die Steckdose steckst.

Diese Lichterkette wird ziemlich sicher nicht über einen Trafo versorgt sondern über ein Schaltnetzteil. Diese haben am Eingang einen Gleichrichter und einen Glättungskomdensator. Wenn nun ein winziger Strom fließen kann, dafür reicht bei ausreichend großer länge die Leitungskapazität, wird dieser Kondensator langsam aufgeladen. Irgendwann reicht die Spannung aus um das Netzteil anschwingen zu lassen. In dem Moment leuchtet die Lichterkette auf. Da die Spannung über dem Kondensator aber sofort wieder zusammenbricht ist es nur ein kurzes blinken und der Vorgang beginnt von neuem.
Prost :bier:

Re: LED-Frage

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Hmm, ich ging davon aus, dass es schädlich für die Lichterkette ist, deshalb ein Problem. Etwas behämmert sieht das Blinken natürlich auch aus, aber damit könnte ich leben.

Mit dem Schaltnetzteil anstelle eines Trafos hast du vermutlich recht. Allein schon die Größe spricht nicht für einen Trafo, da der nach meinem Verständnis (Eisenkern?) deutlich mehr Platz brauchen würde und wohl nicht in einem Steckernetzteil unterzubringen wäre. Bei dem Begriff "Trafo" sprach der Laie in mir. :-)

Die Schaltuhr umzudrehen werde ich nach der Arbeit mal versuchen. Als erster Versuch ist das einfacher, als irgendetwas zu messen. Wenn sie nicht allpolig ist, wäre das allerdings eine ziemliche Sauerei von Amazon, da sie als eben das angeboten wird...
Viele Grüße aus Castrop-Rauxel
Matthias

Re: LED-Frage

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Ich bin hier noch eine Rückmeldung schuldig. :verlegen:
Die Schaltuhr habe ich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten (Phasenprüfer und Multimeter) durchgemessen und beide Kontakte trennen. Trotzdem blieb im Garten das Blinken. Die Uhr umzudrehen hat dann aber tatsächlich geholfen. Danke nochmal. :top:

Direkt mal noch eine Elektrik-Frage, diesmal nicht so eine fliegende Leitung, die nur im Sommer liegt, sondern eine fest installierte Steckdose.
Kann ich so ein Ding gefahrlos liegend montieren, also mit dem Anschluss nach oben? Bei Nichtbenutzung kommt ein Kasten (Modellgebäude) darüber, der an fast allen Seiten wasserdicht ist. Außerdem wird der Strom bei Nichtbenutzung abgeschaltet.
Das Kabelgewirr auf dem Bild hat übrigens nichts mit Netzspannung zu tun. Das sind nur diverse Anschlüsse einer Gartenbahn, die über eine Anhängersteckdose in den Koffer mit der Steuerung geführt werden. Dafür ist dann auch die Steckdose gedacht.
Bild
Viele Grüße aus Castrop-Rauxel
Matthias

Re: LED-Frage

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Das kann dir eigentlich nur der Hersteller der Steckdose sagen ob eine solche Einbaulage zulässig ist. Ich würde das aber einfach nicht machen, auch wenn das schlimmste was passieren darf ein auslösen des FI Schalters ist. Der MUSS vorhanden sein, andernfalls ist das Montieren einer neuen Steckdose sowieso generell nicht zulässig, egal wo!
Prost :bier:

Re: LED-Frage

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Danke. Kopp hab ich mal angeschrieben, noch keine Antwort bis jetzt. Zusätzlich hab ich die Dose mal festgeschraubt und warte auf Regen und Tau. Gucken ob Wasser rein kommt. :-)

FI ist vorhanden, den ganzen Sicherungskasten hat mir im Zuge der Hausrenowierung ein befreundeter Elektriker auf Vordermann gebracht. Da gehe ich selber nicht dran, hat mir schon gereicht, zuzusehen wie er mit den Händen zwischen den Kabeln gewurschtelt hat......
Musste aber sein, waren vorher nur 70er-Jahre-Sicherungsautomaten drin. Auch wenn ich mich als Heimwerker nicht zwangsweise an die VDE gebunden fühle, macht das in meinen Augen sowieso Sinn, so alte und träge Teile durch FI (oder FIs?) zu ersetzen.
Viele Grüße aus Castrop-Rauxel
Matthias

Re: LED-Frage

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Gebunden ist niemand an die VDE Regeln, allerdings werden diese regelmässig als Grundlage zur Bestimmung der anerkannten Regeln der Technik herangezogen. Entsteht ein Schaden durch eine Installation die nicht den zum Zeitpunkt der Errichtung geltenden anerkannten Regeln entsprach, reicht dies i.d.r. dass zB eine Versicherung nicht zahlt.

Zudem kann das arbeiten an einer Anlage dazu führen, anschließend für Fehler in der selbigen verantwortlich und persönlich haftbar zu sein, die vorher schon da waren.

Ein nicht vorhandener aber vorgeschriebener FI an einem Stromkreis zB. kann in einem dadurch entstandenen Schaden so lange das Problem des Elektrikers sein wie du nichts verändert hast. Baust du weitere Steckdosen an doesem oder einem anderen Kreis an, hätte dir auffallen müssen, dass der FI fehlt, ab da ist es dein Problem.

Es ist also immer besser sich an die Regeln zu halten, da man andernfalls für sein Werk persönlich die Haftung übernimmt.
Prost :bier:

Re: LED-Frage

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Dran halten tue ich mich ja trotzdem weitestgehend. ;)
Und wie gesagt, FI-Schalter sind bei uns nachgerüstet. In der Hauselektrik war sowieso hier und da Pfusch des Vorbesitzers, da musste eh mein Bekannter ran.
Verschmorte Holzdecke und Stromschlag in der Garage musste ich mit dem Murks noch erleben. 150W-Birne in einer Baustellenleuchte aus Plastik an der Kellerdecke waren dann offenbar doch etwas zu heiß.....
Viele Grüße aus Castrop-Rauxel
Matthias