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Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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Laufen tut auch ein Motor der innen komplett rostig ist, die Frage ist nur wie lange ...

Ich mags halt nicht meine Motoren mehr als einmal zu machen und bin daher sehr gründlich. Der letzte Simsonmotor den ich gemacht habe zog minimal Falschluft (aber genug für zwei Klemmer) und verbrauchte minimal Getriebeöl, das war dann so ein Fall von "machen wir im Winter mal schnell". Da war innen alles braun, wie lange die Karre vor dem Kauf durch den jetzigen Besitzer stand, keine Ahnung ... aber sehr lange hätte der es wohl nichtmehr gemacht. Das ist jetzt 14 Jahre her, der Besitzer ist seither ~30.000km mit dem Hobel (SR50) gefahren und es war nie wieder was. Nur als hier passendes Beispiel. Was allerdings stimmt ist, dass die Simsonmotoren gutes Material haben, die Kurbelwellen sind sehr gut (wenn original DDR, die heutigen Nachbauten taugen nichtmal als Briefbeschwerer), auch was Rostneigung angeht.

Bei Vespas ist es ähnlich, das alte Zeug (prä 1985) gammelt nicht, alles danach wie die Seuche. Im Frühjahr hatte ich ne 2010er PX in der Mache bei der nach einem Winter standzeit im Carport die Kurbelwelle festgerostet (!) war. Darum ja vorm Einmotten auch immer brav warmfahren und einen Schuss Öl in den Einlass geben.

So ein Blick in die Kurbelkammer tut jedenfalls nicht weh und sorgt für Klarheit. Soll ja schließlich halten so ne Karre.
meine Karren, Reisen und anderes Zeugs:
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Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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dreiradfahrer hat geschrieben:Was allerdings stimmt ist, dass die Simsonmotoren gutes Material haben, die Kurbelwellen sind sehr gut (wenn original DDR, die heutigen Nachbauten taugen nichtmal als Briefbeschwerer)
sorry, aber lass gut seinwenn ich die wahl zwischen gelaufener DDR-welle und neuem nachbau (egal ob MZA,FEZ, ZT, LT, o.ä.) hätte würde ich zur neuen greifen
pleullager sind von besserer qualität und der rundlauf ist ein traum
wuchtungsverhältnis ebenso

kann sein, dass du hier noch in vor 15 jahren lebst, aber beim aktuellen stand der dinge sind nachbauwellen das optimum
preis/leistung bei serienwellen gewinnt ganz klar FEZ
dreiradfahrer hat geschrieben:So ein Blick in die Kurbelkammer tut jedenfalls nicht weh und sorgt für Klarheit. Soll ja schließlich halten so ne Karre.
auch da streiten sich die geleehrten
ich lass stinozylinder lieber drauf, wenn er einmal ordentlich eingefahren ist
laufbuchsen laufen sich nunmal nicht perfekt rund ein
bei simson haste ja schon ein gewisses spiel in den stehbolzenbohrungen, sprich du bekommst den zylinder nachher nicht mehr so drauf, wie er vorher war
geht meißt mit leistungsverlust einher

bei gebrauchten motoren, wo ich ein gutes bauchgefühl durch in augenscheinnehmen habe bleibt der kochtopp zu!
wenns im anschluss probleme geben sollte kann man den ganzen spaß immernoch aufreißen



und sind wir mal ehrlich
wer mit 40 jahre alter bauerntechnik meint von fertigstellung des projekts bis weltumrundung nur 2 runden um den block als probefahrt drehen zu müssen ist selbst schuld

was nach 200km im nahbereich hält, das hält ewig, sofern der fehler beeinflussbar ist

Mein Freund der Baum braucht CO², drum setz' ichs ausm Auspuff frei.

Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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Mag durchaus sein, bei der Revision damals haben wir 8 (!) Nachbauwellen zurückgeschickt die unauswuchtbar waren. Danach kam die (überholte) Originalwelle wieder rein und gut wars.
Ich bin was das angeht aber gerne lernbereit, auch wenn mir sicher kein (eigenes) Simsonfahrzeug mehr in die Werkstatt kommt, die Differenz zwischen gebotener Qualität und Bauweise und meinen Erwartungen ist einfach zu groß. Interessant sind die Teile trotzdem, sowohl vom historischen wie vom konstruktionsmäßigen Blickwinkel.
wer mit 40 jahre alter bauerntechnik meint von fertigstellung des projekts bis weltumrundung nur 2 runden um den block als probefahrt drehen zu müssen ist selbst schuld
Das ist aber auch bei modernem Zeug so. Neu heißt im Grunde immer ungetestet und damit potentiell unzuverlässig, werd wirklich auf große Reise geht testet daher alles ausgiebig.
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Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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Danke für den vielen Input! Wird zu Herzen genommen!
Bisher finde ich die Simson-Motoren zumindest schrauberfreundlich :aegypten:

Original war die Simme eine S50 B1 (mit Elektronikzündung), jedoch hat jemand die Blinker entfernt, den gesamten Kabelbaum aus Haushaltskabeln zusammengestückelt und dabei ein ausgewachsenens Chaos verursacht. Daher haben wir uns entschlossen das Moped komplett neu zu verkabeln:

Davor, ich hatte ihr gesagt "Zerleg mal alles soweit, dass man an alle Kabel rankommt.." als ich 15min später ankam stand da ein Rahmen mit Motor :top:
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Währenddessen
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Vorläufig fertige Zentralelektrik:
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Genutzt haben wir dafür einen Universal-Simson Kabelbaum, der natürlich gehörig angepasst werden muss. Laufen tut sie damit inzwischen wieder, Licht macht sie auch, aber es gibt wohl noch ein paar Problemchen... zumindest deute ich das Durchbrennen einer Sicherung beim Anschließen der Batterie so :king:

Heute sollte ein neuer 16N1 Vergaser kommen, sowie ein Messuhr-Stativ (habe ich ewig vor mir hergeschoben mal eins zu kaufen) damit die Zündung genauestens eingestellt werden kann!

Außerdem liegen noch einige nicht verbaute Neuteile rum!
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Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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e-zündung war S50 B2 :pssssst:
:]
aber egal

ihr kommt ja gut vorran



du, mal ne andere sache
kannste die vee rubber noch umtauschen?
tu dir, deiner freundin und dem rest der welt den gefallen
sparen ist ok, aber im falle der 094 auf jeden fall die falsche stelle

sobald es ein wenig nass wird der absolute albtraum
vom verschleiß reden wir garnicht, da kommt nen heidenau unterm strich günstiger

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Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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Gut zu wissen mit den Reifen!


Inzwischen läuft sie nichtmehr so wie am Anfang... ständig säuft sie ab! Schliesse ich dann den Benzinhahn und kicke sie an bis sie kurz anläuft, dann kriegt man sie recht zügig an, aber nur mit Vollgas. So läuft sie dann ein paar Sekunden, qualmt ohne Ende weiß und säuft erneut ab. Und das jetzt bei eingestellter Zündung und neuem (voreingestellten) Vergaser?!
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Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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darf man schüchtern fragen wie ihr den ZZP eingestellt habt?

voreingestellte vergaser gibbet übrigens nicht
schreiben viele dazu, aber dem ist nicht so
alleine was man da an abweichungen fürs schwimmermaß findet bei den neuen ist grauenhaft
was steht auf dem vergaser drauf? eingegossene IFA-Raute an der seite oder ohne?

auf jeden fall raus das ding, gucken das die kanäle spanfrei sind und den schwimmer einstellen
dann den hobel irgendwie leben einhauchen und sich langsam ans standgas rantasten ;]

der weiße qualm lässt nach der standzeit noch auf nichts schließen
das restliche fehlverhalten kann auch erstmal so ziemlich alles sein

zum schwimmer einstellen: jeweils ohne dichtung und ohne den federstift vom nadelventil einzudrücken gemessen
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quelle: bild is ausm ddr-moped.de geklaut, wo dies nun wieder geklaut haben is mir wurst

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Re: Simson S50 - vom Sternenkreuzer zu....?

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Ok, die Vee Rubbers gehen morgen auf den Rückweg!

Auf dem neuen Vergaser steht garnichts ausser 16N1, laut Verkäufer ist es ein -11. Einen von IFA haben wir noch (ein paar Teile fehlen) hier liegen, evtl. könnte man ja auch das Messing aus dem Neuen in den IFA tauschen?
Schwimmermaß wird morgen früh direkt kontrolliert!

Allem Anschein nach ist das Problem, dass Sprit ins Kurbelgehäuse gelaufen ist... zumindest stand darin das Benzin. Würde auch erklären warum man den Motor mit geschlossenem Benzinhahn zum laufen bringt (für einige Sekunden). Das darf jetzt über Nacht aus dem zerlegten Motor rausdunsten...

Zum Zündzeitpunkt: Auf dem Polrad fehlt leider die Markierung anhand derer man die Grundeinstellung der Grundplatte vornimmt. Daher haben wir das abgezogen, die Mitte des Zündgebers und die Mitte der Pollücke auf dem Polrad markiert. Dann mit der Messuhr das Polrad auf 1,8mm vor OT gestellt und die Grundplatte passend rotiert bis die Markierungen aufeinander lagen.

Fotos gibts morgen ;)
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