Nächste Woche ist mündliche Prüfung, also mal wieder den Projektthread aktualisieren:
Rollsportanlage hat geschrieben:Heute hab ich mit der Herstellung neuer Dichtungen begonnen (weichen über Nacht in Öl ein) und diesen komischen Aufkleber auf der Inneneseite der Motorhaube komplett gereinigt.
SCHAU AN, ein Anschlussplan für die Unterdruckschläuche!
Nach dem letzten Post habe ich erstmal neue Vergaserfußdichtungen geschnitzt:
1. Mit dem Vergaserisolator als Schablone auf weicher 1mm-Finnpappe anzeichnen.
2. ausschneiden und glattschleifen.
3. in Öl einweichen.
4. Überschüssiges Öl abtopfen und Dichtungen imprägnieren.
Bei der Montage wird natürlich Öl aus der Dichtung gequetscht, also abwischen, wenn es nicht auf den Krümmer tropfen soll.
Danach hab ich nochmal das Starterklappenspiel mit nem 3mm Bohrer und einer angklebte Fühlblattlehre justiert, weil es a) genauer ist und ich b) bei ausgebautem Vergaser an der falschen seite gemessen hatte.
Dann habe ich das Unterdruckschlauchsysthem richtig zusammengebaut (hatte irgendwer vor mir verkackt) und alle Gewebeschlauchverbinder ersetzt. Die alten zerbröselten teilweise schon beim ausbauen.
Natürlich passt da nicht ein Wald&Wiesen-Unterdruckschlauch, wie ihn jeder Teilehändler hat - NEIN, es muss der originale VW-Schlauch mit den identischen Abmessungen für 12,56€ pro Meter sein. Denn nur der hat eine weichere Gummimischung und lässt sich über die Anschlüsse schieben.
Auch den porösen Unterdruckschlauch zur Pulldown-Dose hab ich ersetzt, hier tat es zum Glück der Wald&Wiesen-Schlauch.
Zu letzt habe ich dann noch die Bimetallfeder der Kaltstartautomatik kontrolliert, den Starterdeckel eingestellt und weil ich grade so im Flow war auch noch Spritschläuche, Benzin- und Luftfilter erneuert.
Danach war das Standgasproblem immerhin viel weniger stark.
Auf Stufe N oder P stieg die Drehzahl nach wie vor, aber nur noch sehr langsam. Teilweise pendelte sie sich bei ca. 2000 U/min ein.
Die erste Ausfahrt
Für den TÜV muss der Golf geschweißt werden. Das soll bei einem Bekannte meines Vaters, der luftgekühlte VWs hortet geschehen.
Weil kein Trailer zur Verfügung steht und ich die Kiste endlich mal fahren wollte, mussten noch vor dem 1.4. 5-tages-Platten her.
Mittwochs hatte ich immer die ersten beiden Stunden frei, also schön früh zum Straßenverkehramt. Danach hatte ich zwei weitere Freistunden, in denen ich mit nem Freund, der öfter mal mitgeschraubt hatte, eine Probefahrt machen wollte.
Als ich auf den Parkplatz hinter der Schule einbog, um besagten Kumpel abzuholen, qualmte es unter der Haube hervor. Der Kühlkreislauf war undicht.
Natürlich klingelte es genau dann zur Pause, als ich mit meiner dampfenden Karre gegenüber vorm Schultor stand.
Nach einer zwanzigminütigen Abkühlpause und einigen netten Gesprächen haben wir dann den Wagen vorsichtig zu mir nach Hause gefahren. Ein weiterer Kumpel folgte mit seinem elternfinazierten, aber zuverlässigen Leasingrückläufer. Statt einer Probefahrt gabs dann ein Bier beim Leasingrückläufer-Fahrer.
Nach der Schule, in der Garage bewahrheitete sich meine Befürchtung (getriebeseitiger Kühlmittelflansch zerfressen) zum Glück nicht. Nach dem Reinigen aller Kühlmittelschläuche hatte ich bloß einige Schraubschellen zu lasch angezogen.
Da mein Vater meiner Schrauberei nie wirklich getraut hatte, wollte er umbedingt, dass die Hinterhofwerkstatt seines Vertrauens da mal drüberguckt.
Zündung und CO-Wert mussten eh eingestellt werden, also hab ich den Golf noch am Mittwochaben der Werkstatt auf den Hof gestellt.
Seitens der Wekstatt gabs dann einen Au-Bescheid, Bremsencheck und Zündeinstellung, nach dem das Standgasproblem endgültig vom Tisch war.
Desweiteren hat die neue gebrauchte 90A-Lima nen Lagerschaden, die Bremsbeläge hinten sind überaltert und so ein kleines elektrisches Bauteil am Vergaser ist auch kaputt. Die Automatik sei in aussergewöhnlich gutem Zustand und braucht kein neues Öl.
Nach einem Satz neuer Reifen und einer halben Achsvermessung (wegen der Schwellerrosts wollte der Reifenhändler den Wagen nicht anheben) gings Samstag los zur Werkstatt des Bekannten.
Die längere Autobahnfahrt und eine ausgedehnte Proberunde, mit besagtem Kumpel am Freitagabend hat der Golf anstandslos überstanden.
Fazit
Obwohl wahrscheinlich 15% der 70 PS in der 3-Gang-Opatronic verschwinden, war ich von der Spritzigkeit des 1.5l sehr überrascht. Motorumbau ist vom Tisch, der Getriebeumbau denitiv nicht (Automatik geht mir auf den Sack).
Das H&R-Gewindefahrwerk vom Vorbesitzer ist zwar nett anzusehen, aber fast zu tief und vor allem assozial hart. Man spürt echt jede kleinste Unebenheit in der Fahrbahn. Bei den beschissen Straßen im Ruhrgebiet macht das echt keinen Spaß.
Ich werde es verkaufen und auf Serien-Gasdruckdämpfer mit Eibach-Federn umrüsten. Vielleicht springt dabei sogar noch ein bisschen was heraus.
Nun steht der Wagen seit Mitte März in der Halle bereit zum Schweißen, womit am nächsten Wochenende begonnen werden soll.
Ich war seitdem zweimal da, hab eine gebrauchte 65A-Lima eigebaut, für die ich natürlich wieder einen anderen Kabelbaum zwirbeln musste (ich hab jetzt alle Achlussvarianten durch).
Bremsbeläge hinten wechsel ich demnächst, damit die Kiste dort sicher übern TÜV geht und ich den Wagen nur noch anmelden muss und dann abholen kann.
Um die Schweißungen am Radlauf hinten rechts zu kaschieren, habe ich für was günstig nen kompletten Satz Plastikverbreiterungen aufgetrieben.