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Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Re: Taka-Tuka-Land News: Nicht direkt 'n Bierdosenhalter...

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"Schuhe aus!", schrieh seine Olle, als als er nach Hause kam und den frisch erlegten Opel achtlos auf den Tisch warf. "Wo warst du denn schon wieder? Und wie siehst Du überhaupt wieder aus?! Kannst du nicht einmal dafür sorgen dass was frisch auf den frisches auf den Hof kommt?"

Äh. Nee. Moment mal. So war es ja gar nicht.

Neulich fragte mich so ein Student, ob einer den Weg aus Wattenscheid kennt - Wattenscheid? Nee, so auch nicht.

Eigentlich ist es ja Krügers schuld. Ihr erinnert euch an Krüger, er müsste eigentlich aus früheren Erläuterungen bekannt sein.
Krüger hat das naturgemäße Verhalten eines Wiesels, Krüger ist außerdem Global player und Krüger ist ein Problemlöser. Und ich bin in diesem Fall nur Mittel zum Zweck... Blende.

"Ach, wie schön es wäre, wenn doch mein erstes Auto noch einmal zu fahren wäre." schwelgte Tom in einem Anflug von Nostalgie vor sich her. Vor seinem inneren verliebten Auge
das Bild eines knallroten Kadett C. Es handelte sich dabei um eine 2 türige Limo Komma mit 12 S und 55 PSm, wie erwähnt sein erstes Auto. Vor knappv 20 Jahren bereits wurde die Gurke schon einmal leidlich instandgesetzt.
Wohlweislich durch die Hände eines fachkundigen Ingenieurs. Konnte damals jedoch keiner ahnen, dass in 20 Jahren immer ein Huhn danach kräht. So stehen wir also heute hier und kehren das Häufchen zusammen.

Das Telefon klingelte, ähm... während ich einen Schluck aus der Flasche nahm. (Doch das tut eigentlich nichts zur Sache, das mit dem Telefon)
"Plewkas Kadett." Ich dreht mich nach rechts, noch während ich das Bier runterschluckte und guckte in Krüger ihn sein fragendes Gesicht. "Ja, Plewkas Kadett. Oder was."
Ganz offensichtlich wollte mir Krüger irgendetwas etwas mitteilen, bezüglich Toms altem C-Kadett der noch irgendwo in einer Scheune auf dem Hof von Toms Eltern vor sich hin dämmern musste. Ja, da war was.
Schon wieder klingelte es. Dies mal irgendwo ganz hinten an der rückwärtigen Innenwand meines Schädels.
"Den müssen wir beizeiten mal anpacken, wa." Fügte er hinzu. "Tom hat sich gedacht, wäre schön noch mal eine Saison damit rumzufahren und dann weg oder so. Oder mal gucken."
Hey hey. C-Kadett also in der Bamako Motors Filiale. Why not. Plötzlich war ich ganz Ohr und der Abend bekam Farbe.
Glücklicherweise war ich gerade im Besitz von Brunskis T4. Den er mir für ein Paar Wochen in Obhut gegeben hatte. "Nur für die U-Haft. In sechs Wochen bin ich wieder draußen."
"Glück gehabt, Herr Zwackelmann!" dachte ich bei mir selbst und spannte den Wagen vor.
Am vereinbarten Ort traf ich ein zur vereinbarten Zeit und versuchte mir zunächst einen groben Überblick über die Lage zu verschaffen. Mein Blick schweifte umher und die frühsommerliche Nachmittagssonne ließ mich blinzelnd.
Knarrzend öffnete sich das Tor und zu Tage kam ein nicht gerade wenig verstaubter Kadett:
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Auf den ersten Blick gut beisammen folgte nach einer groben Bestandsaufnahme der erste Versuch das Gefährt aus seinem Verlies herauszulocken.
Dies scheiterte allerdings an einer festgegammelten hinteren Bremse. Ein wenig aufgebockt mit dem Wagenheber und mit viel Muskelschmalz konnte der Wagen trotz stehenden Rades ans Tageslicht gebracht werden. Was für ein Gefühl.
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Ein echter Scheunenfund. Meine Augen scannten natürlich sofort die interessanten Bereiche. Endspitzen, Schweller, A-Säulen, Schürze. "Brantho Korrux meldet sich zum Dienst", schallte es durch mein Unterbewusstsein.
Unter dem Einsatz vereinter Kräfte gelang es uns dann auch, den kleinen roten Opel auf den Autotrailer hinaufzuzerren.
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Sogleich schritt Tom heran mit dem Gartenschlauch unterm Arm und beauftragte seinen erstgeborenen Sohn - nennen wir ihn mal Gin - mit der oberflächlichen Reinigung der Karosserie.
So dreckig wollten wir ihn nicht gleich wieder in meine Garage verfrachten. Gin stellte sich gut an. Grade so, als habe er noch nie etwas anderes gemacht. Freundlich lächelte der rote Kadett mich an.
Geflasht ob dieser nicht mehr allzu alltäglichen automobilen Schönheit mussten wir alle erst einmal innehalten und diesen Moment auf uns wirken lassen.
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Nun steht der Kadett wohlbehalten in meiner Übergangsgarage und wartet auf das Stelldichein in der Werkstatt.

Bestands- und to-do-Liste wird folgen. Was wohl alles nötig sein wird, um den Bock über den TÜV zu wuchten. Und zwar so, dass andere Generationen auch noch Freude an diesem Fahrzeug haben können. Das werden wir sehen.

Tschüss, Ihr Spacken. :-)
:rollmops:

Habt Ihr Bock auf Mexiko.
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