So, neues Jahr beginnt mit Urlaub und das Wetter ist Jahreszeitbedingt als richtig gut einzustufen. Der Plan war, ich überhole 2 Hydraulikpumpen für den Audi und verpass ihm neue Domlager.
Klassischer Fall von denkste.
Warum überhaupt? Kurz vor der Winterpause isser angefangen Schaumparties im Ausgleichsbehälter der Zentralhydraulikanlage zu feiern. Find ich ungeil, weils dann oben rausmeiert.
Lesen kann man dazu viel Bla Bla, einzig zutreffend erscheint mir, dass sich entweder die Hydraulikpumpe über den Wellendichtring Luft zieht oder eben über den Saugschlauch. Wie sonst Luftblasen in ein mit 150 Bar überdruck arbeitendes System kommen sollen erschließt sich mir nicht.
Da vor etwa einem Jahr ein freundlicher Ebayer ein unscharfes Foto eines Typenschildes als einiziges Bild zu der Beschreibung "Servopumpe für Audi 80" eingestellt hat, ich das aus inzwischen unbekannten Gründen gefunden habe und mir fast sicher war, dass es in Wirklichkeit eine Zentralhydraulikpumpe für den Typ 44 ist, habe ich für einen ganzen Euro ne 2. Pumpe am Lager gehabt.
Da der Zustand unbekannt war, wollte ich die überholen, so als Übung für die originale, deren Laufleistung ich ja kenne.
Das scheiterte direkt im Ansatz, da ich nach massivem Rumgekloppe mit dem Fäusel einen einzigen von 8 Kolbenstopfen gelöst bekommen habe um festzustellen, das irgendein Vollhorst den selbigen mit Sicherungsmittel der Sorte atombombensicher eingesetzt hat. (OK, es war der 2. den ich versucht hab, die anderen hab ich dann ob der Schwierigkeit garnicht erst probiert). Das passende Werkzeug für die Stopfen hab ich natürlich nicht, ich weiß nicht einmal wo es das gibt, also müsste ich was bauen - nur wenns wirklich sein muss.
Da ich das als Zeichen gewertet habe, das jemand da dran war, habe ich die hintere Gehäusehälfte demontiert. War auch ne gute Idee, denn der große Dichtring in der Mitte fehlte einfach.
Der vordere Teil war astrein sauber, im hinteren ein wenig schwarze grütze, daher hab ich den mit Bremsenreiniger geflutet und über nacht so stehen lassen. Am nächsten Tag die Hälften mit neuen Dichtringen und dem glauben, das vorn ein neuer Wellendichtring drin sein wird wieder zusammen gesetzt und eingebaut.
Vorher den hinteren Teil gut getrocknet.
Nach dem Motorstart erst einmal alles mit grünem Gold vollgesaut, weil die vordere Verschraubung des Bremskreises undicht war. Nach nem neuen Dichtring, war das Problem gelöst, aber nach etwa 15 min. Motorlauf fing es wieder an zu schäumen. Kagge.
Also nach Hause und die originale Pumpe versucht zu zerlegen. Das hat soweit geklappt, aber der Riemenscheibenflansch ist mal richtig fest. Dafür brauchte ich ne Presse die ich nicht hab. Ende für den Tag.
Am nächsten selbigen dachte ich mir, ich tausche mal den Saugschlauch gegen den vom Schrotti, vielleicht ist es ja auch der.
Wie es anders nicht sein könnte, war der natürlich nicht gleich. Die Öse für die Hohlschraube hatte Nuten für Gummidichtringe und die dazu passende Schraube steckte in der Pumpe des Autos auf dem Schrottplatz. Großartig. Das Problem hab ich dann für 79 Cent gelöst indem ich die größte U scheibe die es im Kackbaumarkt gibt gekauft habe.
Erfreulich war tatsächlich, dass das funktioniert hat und dieses mal nix geschäumt hat.
Ein Glücklicher zufall scheint es zudem gewesen zu sein, dass der Onlineshop von Hess Hydraulik so nicht mehr existiert wie er mal war, so dass ich deshalb herausgefunden habe, dass ca. 500m vor meiner Haustür ne Hydraulikbude is. Praktischerweise weiß der Mann offenbar auch noch was gut is, da der Einsatzwagen (der Laden heißt Hydraulikwehr) ein Bremer ist, auf der Bühne im innern ein 300D stand und er auch wenigestens noch n T3 besitzt. Nicht genug dessen wurde meine Frage nach nem neuen Saugschlauch mit "kein Problem" beantwortet und anstatt mir zu sagen, wann ich das abholen kann, hatte er gleich ne Eisensäge in der Hand um den alten Anschluss zu retten, da in gebogener Form nicht vorrätig. Besser gehts nicht, ich bin nach 20 Minuten und nem netten schwatz mit nem neuen Schlauch für n guten Kurs da raus gelatscht und "durfte" dann zu Ikea fahren. Später am Abend, ist der Versuch den Flansch von der Welle zu pressen mit Rolyatmits Presse dann auch noch geglückt, so dass ich nun auch sehen konnte, dass nicht nur der Wellendichtring der Originalpumpe im Sack ist, sondern auch die vordere Gleitbuchse, die ich nun erstmal bestellt habe. Alles in allem hätte dennoch so einiges Scheißer laufen können an diesem Tag.
Heute wollte ich dann den neuen Schlauch einbauen und danach Möbel zusammen bauen, was natürlich auch nicht funktioniert hat da mich nach öffnen der Garage das hier überraschte.
Es endete also in Schlauch einbauen, Rad demontieren, zu Rolyatmit gurken der das zum Glück spontan fixen konnte (danke nochmal), wieder zurück gurken, einkaufen, Rad wieder montieren, Wäsche aufhängen.
Ich bin selbst gespannt, wie es wohl weiter geht. Auch deshalb, da die Audi Hydraulik ne echte Zicke sein soll, ich aber so langsam den Verdacht schöpfe, dass da auch ne Menge Schrulligehabe im Spiel ist, in der Form, dass gerne falsche Komponenten getauscht werden und gleichzeitig nix gegen Dreck im System getan wird. Theoretisch dürfte bei mir ja garnix mehr gehen, da der Dehnschlauch im Bremskreis nur etwa 6 - 7 Jahre halten soll, meiner aber aller Wahrscheinlichkeit nach fast 35 Jahre alt ist.