Re: Der Fahrradthread

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Am letzten Wochenende leider einen Totalausfall gehabt, zum Glück war mein Sohn dabei, so dass er mich "abschleppen" konnte. Die Schraube des rechten Pedals hatte ich irgendwo verloren, so dass es sich vom Vierkant gelöst hat und bei Bergauffahrt mit dem Kettenblatt meinen Kettenschutz zerlegt hat :shit:
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Ich bin dann mit dem Ersatzrad die Strecke nochmal abgefahren und habe tatsächlich die Schraube wiedergefunden, hält aber nicht mehr, da kein Gewinde mehr vorhanden ist.
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Das Gewinde am Tretlager hat´s zum Glück überlebt, von einem Rahmen mit Glockenlager, den ich noch im Schrott liegen habe konnte ich eine passende Schraube retten. Allerdings ist der Vierkant so ausgenudelt, dass ich das Pedal nicht spielfrei festkriege.
Plan A: Eine passende Scheibe drehen, um das Pedal Richtung Mitte weiter auf das Lager zu verschieben oder Plan B: am Vierkant etwas aufschweißen und dann wieder passend feilen :gruebel:

Am meisten ärgert mich der kaputte Kettenschutz, da muss ich mal schauen, wie ich den noch retten kann.
Burt hat geschrieben: Im Grunde genommen ist das [...] schon ziemlicher Murks, also für unsere Zwecke vollkommen angemessen.

Re: Der Fahrradthread

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Die komische Schraube bzw. Mutter hält beim Glockenlager nicht die Tretkurbel. Die ist auf die Welle gepresst. Um das normalerweise zu montieren, wenn man es denn überhaupt mal zerlegt bekommen hat, habe ich das Rad auf die Seite gelegt, die gegenüberliegen Kurbel auf etwas richtig hartes gelegt bzw. die Tretachse abestützt und die lose Kurbel mit nem ordentlichen Hammer wieder auf die Achse geschlagen. Wird bei nem ausgenudelten Vierkant eventuell nix bringen aber andererseits hast du nicht viel zu verlieren.

Re: Der Fahrradthread

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Dankeschön!
Die Hülse, mit der Lasche, schraubt man da auf das Gewinde vom Zugkettchen?
Ich fahr heute trotzdem mal basteln und falls Rollsportanlage noch was findet wäre das auch gern gesehen. Aber den Zug speichere ich mir mal ab. Im März soll der Drahtesel mal endlich fertig werden.
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Re: Der Fahrradthread

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Alex86 hat geschrieben:Dankeschön!
Die Hülse, mit der Lasche, schraubt man da auf das Gewinde vom Zugkettchen?
Genau. An der Hülse ist ein Haken, der geht in das ovale Blechlein mit der Mutter, mit der wird der Zug geklemmt. Vorteil: Man kann den Zug zum Radausbau aushaken und muss nicht die Hülse lösen, was fast zwangsläufig eine Neu-Einstellung nach sich zieht
I don't need to beat you off the lights, I already beat you just sitting here

Re: Der Fahrradthread

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Frankass hat geschrieben:, habe ich das Rad auf die Seite gelegt, die gegenüberliegen Kurbel auf etwas richtig hartes gelegt bzw. die Tretachse abestützt und die lose Kurbel mit nem ordentlichen Hammer wieder auf die Achse geschlagen.
Und dann dreh ich die Schraube drauf und habe etwa 3mm Luft. Also will ich da eine Scheibe zwischenbasteln. Zu irgendwas mmuss die Schraube ja gut sein, und wenn sie nur die Scheibe hält :king:

Glockenlager bleibt erstmal drin, das Rad ist das absolute no-budget Projekt, das teuerste war bisher die Bremse vom alex. Eigentlich war das der Gesamtpreis.
Burt hat geschrieben: Im Grunde genommen ist das [...] schon ziemlicher Murks, also für unsere Zwecke vollkommen angemessen.

Re: Der Fahrradthread

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Ansich.. feddich! Lenker hält nun, Schaltung funktioniert auch. Die Dreigangnabe musste nochmal neu eingestellt werden, weil meinem Bekannter da ein Fehler eingeschlichen war und sie nicht schalten wollte. (So bringt man die Leute, die sich mit ab 90er Rennräder interessieren, auch ans alte Blech. Nun kennt er das. ;) Einspeichen kanner aber echt gut, muss ich sagen! [Und nun halt auch das Torpedonabenüberholen])
Das einzige was ist, sind schönheitsbedingte Dinge. So ist die Tülle vom Kettchen der Schaltung noch aus Plastik und passt natürlich nicht hin. Aber der Garagennachbar hatte "dickes" Kettchen und Plastikteil zufällig da. Zum Testen reichts ja. Und der Julius (Rollsportanlage) hat mir schon ein passendes Teil aus dem Fundus rausgekramt und somit wirds demnächst getauscht. Danke dir nochmal dafür. :top:
Und dann eben noch so Kleinigkeiten.. Aber ansich... Hey, ich hab mal was feddich bekommen! :-)
Bessere Bilder gibts dann demnächst, wenn alles so ist wie ichs wollte. Und ansich machts aber schon nen ordentlich Eindruck find ich.
Jetzt überleg ich die Überfahrt von knapp 35km doch auf eigener Achse zu machen. Wetter passt, Salz ist auch weg,.. Bock hätte ich jedenfalls grad! Na mal sehn. (Der ganze Krempel muss nämlich bald eh im Transporter rübergekarrt werden. Dann ist KRE passé).
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PS: Ja..Schaltgedöns am Schalthebel zum Zug hin hätte eleganter gelöst werden können. Aber ich mag dieses brachial anmutende und es passte halt "plug&play". :-)
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Re: Der Fahrradthread

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So jetzt ma mein Fahrrad-Projekt:
Nach der Reparatur des letzten April vorgestellen Opa-Fahrrads bin ich damit tatsächlich einige Zeit täglich über 20km zur Uni gefahren.
viewtopic.php?f=7&t=6532&start=260#p157566
Anfang Sommer war dann selbst mit Gepäck und defekter Nabenschaltung der 25er-Schnitt drin. Jedoch beschloss ich, dass es Zeit für ein neues Rad wahr, als am Radiant weitere Reparaturen anstanden und die im Vorjahr gekauften kurzen Hosen an den Oberschenkeln zu eng wurden.

Aus dem Gewinn der nebenher laufenden Fahrrad-Verkäufe habe ich mir zunächst nen komplett StVO-konformen Kalkhoff-Randonneur aufgebaut, mit dem man auch problemlos nachts bei Regen über die Landstraße fahren kann.
Beim Schrauben kam der Wunsch nach einem zusätzlichen, leichteren Rad für die kurzen Touren bei Tag auf, an dem nur das fürs Fahren notwendige dran ist. Außerdem hatte ich mal Bock ein Fahrzeug wirklich komplett zu restaurieren, also vollständig in Einzelteile zu zerlegen, diese aufzuarbeiten, alle Verschleißteile zu wechseln und anschließend ein technisch neuwertiges Rad zusammenzusetzten, anstatt dauerhaft einer fahrenden Baustellen hinterherzureparieren, wie man es in hiesigen Kreisen kennt und liebt. Glücklicherweise ist ersteres mit Fahrrädern schnell gemacht.

Also kaufte ich Anfang August im südlichen Emsland ein Motobecane Jubilee Sport, welches Anno 1984 zu Zeiten des ausklingenden Sportrad-Hypes der 70er des Einstiegsmodell in die Sphären "echter Rennräder" des krieselnden französischen Massenherstellers verkörperte.
Die weite Fahrt habe ich auf mich genommen, da der Preis fernab jeder Universitätsstadt günstig war und die von mir benötigte Rahmengröße bei alten Rennrädern eher selten ist.

Der Vorbesitzer, ein Klinker-Eigenheim-Familienvater, der das Rad nur sehr wehmütig veräußerte hatte dieses ca. 1990 aus erster Hand gekauft und Anfang der Nullerjahre in seiner Klinkergarage abgestellt. Dem Lackzustand zufolge ist denn in den darauffolgenden 15 Jahrend mindestens einmal die Woche jemand mit der Aschentonne dagegengeballert.
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Auch wenn der optische Zustand zunächst einen Haufen Schrott vermuten ließ, zeigten sämtliche technischen Komponenten keinen, bis kaum Verschleiß, da das Rad entweder kaum gefahren wurde, oder die Topografie des Emslandes sehr materialschonend ist.
Mit Ausnahme hässlicher, mit Blumendraht befestigter Komfortumbau-Verbastelungen war das Rad absolut original, der Rahmen nicht verzogen und die Shimano 105 Golden Arrow Ausstattung komplett.
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Selbst die Felgenflanken zeigten nach dem Auspolieren des Bremsstreifens mit Autosol kaum Materialabtrag.

So beschränkte sich die Restauration auf vollständiges Zerlegen, Putzen und Polieren aller Komponenten, einer Konservierung des CrMor-Rahmens mit FluidFilm und den wechsel typischer Verschleißteile, wie Reifen, Schläuche, Bremsbeläge, Schaltröllchen und Kette. Darüber hinaus gab es noch neue Züge, Bremshebelgummis, Radlager, Achsen und Felgenbänder, sowie blaues Kunstleder für Sattel und Lenker.
Sämtliche andere Teile, die bei solchen Rädern mitunter hinüber und schwer zu beschaffen sind, wie Kettenblätter, Zahnkränze, Innenlager und Steuersätze waren völlig einwandfrei.
Die verpressten Pedale ließensich mit neuem Fett vollstopfen und das Lagerspiel durch geuzieltes Nachverdichten mit einem kräftigen Durchschlag reduzieren.
Einzog die olle ALU-Sattelkerze mit Kloben habe ich gegen eine billige Kalloy-Sattelstütze aus aktueller Produktion ersetzt, die sich wie ich finde aber sehr gut ins Gesamtbild einfügt.
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Mit Ausnahme des Sattels war das Rad schon im November fertig. Wegen eines Fehlers beim Zusammenbau der Hinterrad-Nabe hatte mich bis Weihnachten zwischenzeitlich etwas die Lust verlassen das Ding zu vollenden. Seit letztem Donneserstag habe ich wieder Zeit gefunden und nun ist es endlich fertig.
Zwar bin ich mitz dem Sattel nicht huindertprozentig zufrieden und die Bremshebelbelegung wird wohl wieder original, aber im Großen und Ganzen ist es ganz gut geworden, wie ich finde.