viking hat geschrieben:ernsthaft, hast mein vollstes verständnis
so geil der altkram anzusehen ist, die vielen kleinen kompromisse addieren sich auf und irgendwann nervts, etwas rumstehen zu haben, was man nicht unabhängig von der jahreszeit und ohne gewissensbisse und mulmiges gefühl zur arbeit oder auf 600km ausflug treten kann, bevor man nen mittleren vierstelligen betrag (wenns mal reicht) an wartungsrückstand und technikupdates reingeballert hat. nur danach läuft man wieder gefahr, sich noch mehr um "das schätzchen" zu scheißen und noch gehemmter bei der nutzung zu sein.
Dazu möchte ich auch gern noch einmal etwas sagen.
Das ist für mich die fandenscheinlichste und ( sorry ) dümmste Ausrede keinen Oldi im Alltag zu fahren.
Ein Alltagsauto kostet immer Geld, egal was man für einen nimmt.
Kaufst du dir nen Neuwagen, hast du zwar ein paar Jahre Ruhe vor Reparaturen ect, zahlst aber mit dem hohen Wertverlust des Wagens selber.
Kaufst du dir nen guten gebrauchten, hast du nicht den großen Wertverlust, es gehen aber so allmählich die Wartungsarbeiten los.
Kaufst du dir ne olle 20 Jahre alte Karre, brauchst du wohl nur 1000,- für bezahlen, Reparaturkosten hast du da aber immer und spätestens zum nächsten Tüv musst du was tun.
Oder, kaufst dir eben nen Oldtimer, steckst ein paar Mark rein und überholst den technisch und hast in meinen Augen dafür aber den meisten Spaß am Alltagswagen fahren.
Und das mit dem mulmigen Gefühl mit dem Oldi als nicht zuverlässiges Mobil für den Arbeitsweg oder dem 600km Ausflug kann ich bei einem gut reparierten und gewarteten Oldtimer auch nicht gelten lassen.
Ich meine vor 40 - 50 Jahren ist man mit dem Käfer, Rekord, Taunus, 2CV , /8 , Trabant ect auch im Allag gefahren, jeden Tag zur Arbeit, nach Niza oder Kroatien in den Urlaub und die Autos sind nicht öfter liegen geblieben als heutige Fahrzeuge. Und wenn, dann wegen Sachen, die meist im Vorfeld zu verhindern gewesen wären wie gerissener Keilriemen, verschlissene Zündkontakte, defekter Kondensator, verstopfter Spritfilter gerissener Gaszug.
Es gibt genug Leute, die beweisen, dass ein Oldtimer sehr wohl als zuverlässiges und gleichwertiges Alltagsfahrzeug dienen kann. Und selbst hier im Forum wurde schon bewiesen, dass man auch heute noch mit einem B Kadett mit einer Nähmaschine als Antriebsmotor bis zum Nordcap und zurück fahren kann und dabei wohl den tollsten Urlaub seines Lebens haben kann.
Ich meine, wenn jemand lieber mit einem Polo 6N statt mit nem Käfer, oder lieber mit nem E46 statt nem 2002, oder mit nem Mondeo statt nem Taunus oder nen Vectra statt Rekord fährt, weil es bequemer ist, dann ist das doch ok, kann man doch auch so sagen, aber eben nicht immer diese Ausreden : " ich würde ja Oldtimer fahren, aber die sind eben nicht so zuverlässig.
Und ja, so ein Oldtimer verschleißt im Alltag, wie jedes andrere Auto auch, aber das ist halt nichts, was man nicht mit etwas Geld, ein paar Ersatzteilen, und einer Dose Lack wieder beheben kann. Wie gesagt, Alltagsautos kosten Geld. In welcher Form auch immer.
Ach ja, und was ich noch sagen wollte, warum sollte man mit seinem Oldtimer keine Spaß haben und damit fahren wann man möchte, warum sollte man ihn bei Regen oder Schnee in der Garage stehen lassen, warum sollte ich nicht damit in die vielbefahrene Innenstadt fahren sondern nur auf verlassenen Landstraßen ??? Damit ich ihn später in einem bestmöglichen Zustand verkaufen kann ???
Das wäre, als wenn man mit seiner Frau nicht ordentlich Essen geht, mit ihr nicht nicht auf Partys geht damit sie nicht raucht und trinkt, und als wenn man sie nicht regelmäßig bumst,...
Damit man sie in einem bestmöglichen Zustand irgendwann an den nächsten weiter geben kann, damit der dann seinen Spaß an ihr hat,...
Merkste was ???
In diesem Sinne, wünsch ich mir und allen anderen weiterhin viel Spaß mit ihren Oldis im Alltag.
Harry Vorjee