Dass mein Grobziel Clermont Ferrand war stand ja fest, aber wie dorthin gelangen, was sehen wollen und wohin danach. Dafür und weitere Lösungen fand ich also in aller Ruhe ohne nervende Musik, tobende Kinder und maßlose Fettwänste fand ich also in meinen "vier Wänden" kann man schlecht behaupten. im < Holzboden, GfK-Dach, links, rechts hinten Metall und vorne Glas - Heim > mit gemütlichen 12m² kochte ich mir also mein gesundes Essen und surfte nebenbei. Es gab ne Menge zu kochen, der Haufen an Gemüse wurde wie sonst von der Chefin zur Minestrone verwandelt und der restliche Eimer Tomaten ergab ne Tomatensauce für 6-8 Portionen. Hatte schon überlegt meine Futterluke über der Küche zu öffnen und den Pott Suppe wie aus nem Food-Truck an die im McDrive Wartenden zu verhökern. Aber nein, ess ich lieber selber. Die Quittung für 5 Schüsseln gestern Abend war häufiges Aufstehen um nachts nebens große M zu pinkeln. Morgens also mal nicht ganz so ausgeruht die restlichen Dinge erledigt und mit nem Plan losgezogen.
Die "schönste Autobahn des Landes" und dazu noch gratis will und kann ich mir nach einer Kletterpartie auf der Landstraße dann bergab bis Clermond-Fd. ansehen. Doch erstmal heißt es von aktuell 700m auf 1200 um östlich Aurillac über den Berg zu kommen. Das Wetter lädt zum Fahren ein, die Gegend wird immer heimischer, das erste Mal seit Ewigkeiten kommen mir schwarz-weiße Kühe zu Gesicht.

Vor ein paar Tagen soll es rund um Cl.-Fd. ja geschneit haben, die salzige Überreste liegen nun auf der Straße rum, ich dachte sowas kann ich meinem Bus ersparen, hat er schließlich seit Jahren nicht am Ar$ch kleben gehabt. Immerhin ist es trocken und ich hoffe bei der Geschwindigkeit nix aufzuwirbeln.

Die Autobahn haut mich dann nicht vom Hocker, auch ganz schön was los heute. Da Höhenprofil hat definitiv Tendenzen angezeigt, es ging ständig auf und ab und ich mal wieder ne Behinderung. Dafür hab ich es aber auch mal richtig krachen lassen, den Speedfreak in mir rausgelassen und es auf waghalsige, tunnelblickverdächtige 70km/h gebracht. Da hat Werner große Augen gemacht. Der Sack begleitet uns übrigens schon immer und ist auch mal über den Teich geflogen.

In die große Stadt wollte ich dann aber doch nicht. Im Westen schmiegen sich die Vulkanhügel an und zentral thront die große Kathedrale, mein Weg führt auf der anderen Seite dran vorbei. Clermont Ferrand und die Statue von Vercingetorix muss also warten. Asterix lässt grüßen, oder was? Ich passiere das Michelin-Werk und habe damit eine "Attraktion" der Stadt erfahren, den Rest heb ich mir für uns und ne andere Tour auf. Es geht über die Umfahrung nördlich.
In Vichy will ich heute übernachten, finde eine ideale Stelle am Stadtstrand, Schilder ignorieren. Die letzten Stunden Tageslicht also im Freien genießen, der Köter hat Energie aufgestaut.

Es ist hier nicht die Loire, aber ein sehr sehenswerter Fluß. Die Planken an der Promenade sind echt gemütlich, kleine Bars sinnvoll integriert sicherlich der Treff hier im Sommer. Muss man nach einigen Bier nur auf seinen Kopf aufpassen.

Dafür geben die Hindernisse eine super Szene beim Abendrot-Foto ab. Sonnenuntergang kann auch urban sehr sehenswert sein. Ich bleib gleich nebenan über Nacht, der kleine Parkplatz leer sich grad und ich finde ne Lücke, geht dann Morgen früh nochmal im Sand toben und dann weiter.
