Bitte lest vor dem Eröffnen eines Threads, was in diesen Bereich gehört - Danke!
Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Re: Luigi und seine Freunde

822
Eigentl nicht, in den Luftfilterkasten bohren ist grausigster Pfusch, unter normalen Umständen hätte ich das auf keinen Fall gemacht.
Ich muss jetzt halt genau beobachten ob die Geschichte mit der Schraube wirklich dicht ist. Der Apemotor ist extrem empfindlich gegen Falschluft und dann wirds ganz schnell SEHR teuer. So richtig überzeugt bin ich von der Sache noch nicht und sehe das auch eher als Provisorium an. Einen 900 Euro Zylinder (!) ruiniere ich nicht wegen eines 12 Euro Luftfilterkastens.

Die Motorlager sind bestellt, immerhin sind die preislich erträglich UND lieferbar. Bei Piaggioteilen eine nicht unbedingt übliche Kombination.
meine Karren, Reisen und anderes Zeugs:
http://www.rollerchaos.de" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: Luigi und seine Freunde

826
Was ist das für ein 900€-Wunderzylinder?
original Piaggio
Klar, Nachbau gibts für 200, hält aber auch von 12 bis Mittag wie schon viele TM-Fahrer schmerzlich gemerkt haben.
Das mit der Falschluft versteh ich auch nicht.
ganz einfach: der Luftfilterkasten wirkt als Drossel für die Luftmenge, wenn der Kasten undicht ist kommt mehr Luft rein als es soll, das Gemisch magert ab und *peng*

Geht bei der TM extrem schnell, bei einem Apekollegen war es letztens ein beim Service nicht 100%ig geschlossener Luftfilterdeckel der genau dazu geführt hat. Piaggio schreibt aus diesem Grund vor, dass die Dichtheit der Luftfiltergehäuses nach jedem Öffnen mittels Starthilfespray getestet wird.
Bei den meisten Motoren wirkt halt der Luftfilter selbst als Drossel, bei der TM jedoch nicht, dazu ist der eigentliche Filter viel zu groß und grobmaschig. Undichte Luftfilterkästen sind die Ursache der allermeisten Motorschäden bei Zweitakt-TM.
meine Karren, Reisen und anderes Zeugs:
http://www.rollerchaos.de" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: Luigi und seine Freunde

828
Nein, nicht mal ansatzweise (leider, denn das würde interessante Möglichkeiten eröffnen ...). Der Apemotor in der TM ist ja kein Rollerderivat wie der Motor in der 50er sondern eine völlig eigene Baureihe die von den 50x-Apen bzw. der P-Serie abstammt (große Ape mit "Motor hinten" statt den alten mit "Motor vorne"). In der Form wie in der TM war er in der P2 und P3 drin, außerdem gibt es eine (seltene) Variante als Stationärmotor für die Landwirtschaft und als Tragkraftspritze (ähnlich den VW-Stationärmotoren nach Art der Käfermotoren). Aus dieser Richtung tauchen manchmal günstige Zylinder auf, die aber das Problem haben das der Anguss für das hintere Motorlager am Zylinderkopf fehlt. Das ist nämlich schon der augenfälligste Unterschied zum PX-Zylinder: der Zylinderkopf dient als Aufnahme für das hintere Motorstützlager, sprich der Motor stützt sich über den Zylinder an der Karosserie ab.

Sieht man auf diesem Foto einigermaßen:
Bild
meine Karren, Reisen und anderes Zeugs:
http://www.rollerchaos.de" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: Luigi und seine Freunde

830
Es gibt unkritische Mängel an Fahrzeugen mit denen ich gut leben kann, andere wiederrum regen mich innerhalb kürzester Zeit so furchtbar auf, dass ich sie unbedingt beseitigen muss, auch wenn ich eigentlich keine Zeit habe. Ein solcher Mangel war der nur noch sporadisch spielende, ansonsten nur häßliche Kreischtöne ausspuckende linke Lautsprecher in der Ape.
Wie Kenner wissen, sind diese Lautsprecher nie Teil der Serienausstattung und in meinem Fall habe ich sie unbesehen vom Vorbesitzer übernommen. Daher wusste ich nicht, was mich unter der Türverkleidung (die ich bisher noch nie ab hatte) erwartet.
Bild
Die erste angenehme Überraschung ist: die Tür ist innen komplett rostfrei! Bei einer im Winter gefahrenen TM eigentlich eine Seltenheit. Damit das so bleibt gabs dann im Anschluss an die Reparatur noch eine Ladung Fluidfilm für das Portal.
Außerdem war die Quelle der Misstöne schnell gefunden. Die Anschlusstelle am Lautsprecher war völlig aus dem Gehäuse herausgebrochen und das Kabel abgerissen. Etwas Lötzinn und Heißkleber später, tat der Brüllwürfel wieder was er soll.
Bild
Weniger schön ist hingegen die Lösung des Vorbesitzers, der die Lautsprecher stumpf mit Blechmuttern an die dünne Plastikverkleidung gespaxt hat. Hierin dürfte auch die Ursache für den Schaden liegen, denn der Lautsprecher konnte sich durch diese Befestigung relativ frei bewegen. Hier ist eindeutig etwas mehr stabilität gefragt.
Bild
Die simple, wenn auch nicht sehr elegante, Lösung für dieses Problem war einfach ein schnell aus einem Holzrest ausgesägter und untergelegter Verstärkungsring.
Bild

Der Ring ist mit Heißkleber an die Rückseite der Türverkleidung geklebt und der Lautsprecher daran festgeschraubt. So ist die Montage nicht nur viel stabiler, ich bilde mir auch ein das der linke Lautsprecher jetzt etwas satter spielt als sein rechter Kollege. Daher wird es bei Gelegenheit (zur Erinnerung: ich hatte eigentlich keine Zeit ...) einen solchen Ring auch auf der rechten Seite geben.

Für heute bin ich jedenfalls zufrieden, die Tonwiedergabe ist wieder erträglich, kein krächzender Terror mehr von unten Links. Sehr gut!
meine Karren, Reisen und anderes Zeugs:
http://www.rollerchaos.de" onclick="window.open(this.href);return false;