Teil 1
ihr wisst ja wie das mit projekten ist. sie werden nie fertig. so auch bei meiner wohnung, die nun wenigstens status 1.0 bekommt.
doch fangen wir mal am anfang an. macht am meisten sinn.
meine wohnung war lange jahre lang eine totale notlösung. eine übergangswohnung. aber ich find auch nichts besseres in meiner preisklasse. ich hab zwei garagenstellplätze, bin direkt in der innenstadt und bezahl sehr wenig. eine andere wohnugn zu finden war schlicht unmöglich. entweder zu groß, zu teuer oder mit der bedingung verknüpft, zwischendurch einen blick auf die gebrechliche schwiegermutter zu werfen. dafür darf man dann auch die farbe vom neuen pvc boden aussuchen. raucherzahnbraun oder grindgrau. willkommen in der fickt-euch-allee. naja. die ernüchterung mündete in stagnation. und dann, anfang 2016, der wasserschaden. mein dauerbekiffter italienischer nachbar von oben, der kein wort deutsch oder englisch konnte, hat aus unerfindlichen gründen das wasser in der verstopften dusche laufen lassen. dann hat er wohl einen geraucht und ist eingepennt.
nächster morgen: ich steh auf, licht geht nicht an. ich tret in eine pfütze, mach die taschenlape am handy an und sehe das wasser, welches in bächen die wand hinunterrinnt. geil. wasserschaden und schimmel im anschluss. und ich in der lage weiterhin nix gescheites in der umgebung zu finden. im hinterkopf der wunsch nach dortmund zu ziehen. und ein vermieter der sich um nix kümmert. es folgen einige umwälzungen. ich bekomm eine andere stelle hier in neheim und der besitzer des hauses wechselt, was zur folge hat, dass aufmal alles mögliche repariert wird. auch mein wasserschaden und der schimmelbefall.
was jetzt? es muss sich was ändern. arsch hoch. doch was will ich machen? paletten! alle reden von europaletten! warum nicht alles aus Oiropaletten basteln? geil. mit keinem drüber geredet. man will ja kein schwätzer sein. im bamako motors dunstkreis nach paletten geschnorrt und wenige minuten später einen sehr, sehr besorgten marten am telefon. die kernaussage war: "bist du verrückt was willst du mit 40 paletten?ßß????" oh der dämpfer saß.
aber ich war entschlossen etwas zu ändern. und so kam es, das der ceo von bamako motors in meiner bude aufschlug und wir 5 bis 6 verschiedene konzepte für den hauptraum erstellten. aus den konzepten entwickelte ich schließlich meinen eigenen plan und ... legte an ganz anderer stelle los. nämlich in der küche.
das thema sollte karibisch sein. ein schiffswrack käme doch super. und direkt stand ich vor dem ersten problem. ich hatte NIX. keine schrauben, kein werkzeug, keine werkbank. NIHIX. ich kam mir vor wie ein ossi vor der wende. alles banane. es hilft nix. also erstmal werkzeug gekauft und ne werkbank gebaut. also war mein erstes selbstgebautes möbelstück ne werkbank.
mein erstes möbelstück. man was war ich stolz.
und so sieht sie heute aus:
ursprünglich wollte ich alles in natur belassen, entschied mich dann aber für kreidefarben die ich später mit parkettklarlack versiegelt habe (und es demnächst nochmal machen will um auf nummer sicher zu gehen). viele ideen kamen mir beim bauen, was eher ein ausprobieren war. bislang hatte ich nie was aus holz gebaut. höchstens dioramen. und so baute ich meine ersten türen für die küchenfront. der liebe brauer hatte mir eine handkreissäge zur verfügung gestellt. das war ne gute ergänzung zu meiner stichsäge.
zja. allerdings musste ich weiter in der bude leben. deshalb war der umbau immer so, dass alles nutzbar blieb oder nur kurz ausgefallen ist.
meine ersten selbstgebauten türen. huii
parallel zur küche musste ich natürlich entrümpeln und müll von nutzbarem trennen. die frage "does it spread joy?" war das motto.
war ein geiles gefühl als man alles mögliche endlich entsorgte.
weiter ging es in der küche. inzwischen hatte ich mich hochgearbeitet und die meisten türen ausgetauscht. da kann man auch mal etwas am design arbeiten.