
In den Sommersemesterferien habe ich den 16V aus seinem Zwischenlager Iserlohn zu mir in die Garage geschafft. Vorm Zerlegen wollte ich den Motor einmal zum Laufen bekommen. Dazu habe ich die Innenausstattung ausgebaut und alle Kabel entfern, die da nicht serienmäßig reingehören.

Letztendlich reichte ne aufgeladene, gesunde Batterie, ausgedehntes Orgeln und etwas Bremsenreiniger. Nach ein paar Minuten Leerlauf schnurrte er völlig problemlos und sprang auch anstandslos an, Kompression zwischen 11 und 14 bar. War wohl nur oller Sprit in den Leitungen und Inkompetenz des Vorbesitzers, weshalb der Motor nicht wollte.
Die Schlachtung selbst ging dan relaitv fix, nur wurde es zwischenzeitlich sehr eng in der Garage. Hier ein paar Impressionen:






Die völlig vergammelte Karosse habe ich letztendlich zersägt und zum Altmetallhändler gebracht. Müll hielt sich sehr in Grenzen, eigentlich nur ein großer Sack voller Dämmung und ne zerdepperte Frontscheibe. Den Rest habe ich verkauft.
Bei der Schlachtung stellte sich auch heraus, dass nicht der originale Grundmotor, sondern ein '89er PL (129 PS Kat-Variante) verbaut war. Das erklärt die vielen Halterwechsel um 1990, juckt ansonsten aber nicht, da sich die 129 und die 139-PS Maschinen abgesehen von der Einlassnockenwelle nur in der Peripherie unterscheiden.
Kaufpreis für den Wagen lag bei 1500€, dazu etwa 200€ Spritkosten und Hängermiete macht 1700€. Behalten habe ich Motor, Getriebe, Kabelbäume, Bremse hinten, die komplette Spritförderanlage und nen Satz 7x15" Schmidt Modern-Line. Der Verkauf der restlichen Teile hat bisher an die 2400€ eingebracht, 2500 sollten insgesamt drin sein. Von den 700€ Gewinn habe ich eine quasi unbenutzte Abgasanlage bestehend aus Supersprint-Fächerkrümmer und ner alten Powersprint Gruppe A aus Stahl gekauft. Damit wären bis auf das Spiribitbumpengeraffel, BKV, HBZ und die Antriebswellen im Prinzip alle Teile da, die es für son 16V-Umbau braucht. Fehlt nur noch ein Berg aus Ersatzteilen (Dichtungen, Schrauben, Lager, Schläuche, Riemen, Kupplung, etc.).
Plan war jetzt in den Weihnachtsferien ranzuklotzen, die ganzen Gebrauchtteile zu zerlegen, zu reinigen und mit der Aufarbeitung zu beginnen. Nachdem ich über die letzten Tage den Motor von allen Anbauteilen befreit und etwa einen Eimer voll sandigem Dreck von Block und Getriebe abgekratzt habe, hieß es heute Abend: "Kopf ab!".
Darunter kam leider unerfreuliches zum Vorschein: Zwar ist der Zylinderkopf infolge von Dauerölwechsel durch Leckage innen deutlich sauberer als erwartet, trotzdem haben alle Zylinder eine minimale Lippe und Zylinder Nummer 2 zudem einen 0,025mm-Übermaßkolben. Ich hatte gerade angesichts des Austauschmotors eigentlich gehofft mit Hohnen und neuen Ringen davonzukommen.


Leider gibt es Für die 1,8l 16V-Motoren allem Anschein nach keine Übermaßkolben mehr, nur noch Wössner-Schmiedekolben für ca. 700 den Satz. Plus Bohren und Hohnen würde das etwa 1000€ extra bedeuten. Das sprengt mein Budget. Bisher hatte ich mit etwa 1500€ für Ersatzteile und TÜV gerechnet.
Hätte man sich vorher informieren können..
Nun muss ich mal in mich gehen, wie es weiter gehen soll. Einen Intakten Ersatzblock mit Kolben zu finden dürfte schwierig/teuer werden. Man könnte aber auch einen 9A (2l 136 PS) hernehmen.
Oder ich verkaufe den ganzen 16V-Krempel einfach und erfreue mich am 70-PS-Originalmotor, der nach vier Jahren Arbeit eigenlich erst seit 2018 wirklich perfekt läuft. Noch bin ich an dem Punkt, an dem ich mit ordentlich Gewinn aus der Nummer rauskomme.