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Vielleicht inspiriert Euch der Text ja auch...

Bolle nach 25 Jahren aus dem Dornrößchenschlaf geweckt

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Grüßt euch Jungs und Mädels,

hab's grad im Bol'Dor Board schon vorgestellt und will's euch nicht vorenthalten.
Mein Vadder und ich haben seine 79er Honda CB900F Bol'Dor aus ihrem Dornrößchenschlafplatz geborgen und ham die zu meinen Eltern nach Hause geschafft.

Ich werd so gut wie es mir möglich ist hier Berichten und Bilder einstellen vom weiteren Vorgehen.

Am Tag der Bergung ging erstmal nichts...die Bremsen waren komplett zu gewesen.
Also nicht lang schnacken und die Bremsleitungen demontiert, sonst wäre die überhaupt nichts gegangen.

Wir haben leider versäumt Bilder von der Bergung zu machen, die ersten Bilder kommen erst bei uns im Hof.

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Für 25 Jahre abgedeckt in einer Scheune gar nicht so dreckig
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Das war Tag/Abend 1 gewesen.
Mutti hat am selben Abend noch eine Probesitzung gemacht und nicht mitbekommen das der Seitenständer selbstständig einklappt und ist mit samt der Karre umgefallen.

Nicht weiter tragisch aber das erklärt warum der linke Blinker auf den folgenden Bildern kaputt ist.

Der nächste Tag wurde von meinem Vadder hauptsächlich dazu verwendet den Bock erstmal einer Grundreinigung zu unterziehen und auch direkt schon ein paar Teile abzubauen.

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Da man im Hof zwar schrauben kann, der Mensch aber von Natur aus faul ist wurde der Hobel auf die günstig erstandene Hebebühne gestellt.

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Nachdem das Mopped stand war erstmal ruhe angesagt.
2 Wochen lang ist nicht viel passiert ausser das die Motorräder im Hintergrund der Bühne zwischenzeitlich rausgeschoben sind und eine "Werkstattlampe" über der Hebebühne einzug gehalten hat.

Es wurde weiter fleißig auseinander gebaut und nur ab und an ein Bild geschossen.

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Dann kam der Abend der Abende - das Herzstück wurde entfernt.
Hier konnt ich auch endlich mal wieder was zu beitragen, also das gute alte Werkstatthandbuch geschnappt und angefangen alles abzubauen bis zum Schluss nur noch der Motor übrig war.
Ich denke ich muss euch ja nicht erklären wie man den Motor rausbekommt. Deswegen lass ich die Bilder sprechen.

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Links im Bild mein Alter Herr und rechts sein bester Kumpel.

Ab hier musste ich den Schauplatz leider verlassen da ich einen Kumpel der mit seinem Auto liegen geblieben war, abschleppen musste.
Mein Vadder hat dann weiter gemacht und hat letzten endes den Motor dann stückchen für stückchen aus dem Rahmen geholt bis er dann irgendwann draußen war.

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Da ihn anscheinend der Eifer gepackt hatte, kam direkt der Kopf auch noch runter und da war dann ein böses erwachen.

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Die Steuerkettenführung lag lose im Kopf rum - an der Halterung gebrochen. :shit:

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Wegen der Steuerkettenführung wird erstmal nichts unternommen, es wird weiter geschaut was es noch zu tun gibt und dann wird gehandelt
Da ich jetzt Ferien hab und mein alter Herr auch daheim ist werden wir jetzt desöfteren an der Bolle weitermachen.

Fragen und Anregungen sowie belobigungen sind gerne gesehen. :jubel2:
For so long

Grüße Gizmouw

Re: Bolle nach 25 Jahren aus dem Dornrößchenschlaf geweckt

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Wollt ihr den Motor komplett zerlegen und neu abdichten?
Nach 25 Jahren habt ihr gute Karten, dass sämtliche Dichtungen komplett durchgetrocknet sind.

Der GSX1100 meines Kumpels ham wir in ner Nachtschicht nen Motor mit nur 5000km eingeplanzt. Hatte sich dafür ne Schlachtmaschine gekauft hatte die nachweislich Ende der 80er stillgelegt wurde und er eben jenen "fast neuen" Motor haben wollte.
Nach der ersten 100km Tour haben wir die Kiste dann mit dem Hänger nachhause geholt, weil sie tropfte wie ein Pudel der aus der Wanne gestiegen ist, nachdem sie zum ersten Mal nach Ewigkeiten wieder betriebswarm wurde. Aus jeder Ritze lief das Öl. Also Motor wieder raus und zerlegen ... :kotz:

Re: Bolle nach 25 Jahren aus dem Dornrößchenschlaf geweckt

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Grüßt euch Jungs,
es ging in der Zwischenzeit weiter mit dem Motor.
Wurde stück für stück weiter auseinander genommen und begutachtet.
Natürlich haben wir auch wieder Bilder geschossen.
Deswegen lass ich die Bilder wieder sprechen.

Beim demontieren der Nockenwellen sind mir trotz Heissluftföhn 4 schrauben von den Böcken abgerissen :shit:
Nachdem dann die Nockenwellen draußen waren, erstmal alle Lagerschalen (die nennt man doch so?!) begutachtet.
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Auf dem ersten Blick gar nicht mal so schlecht, auf dem zweiten Blick...naja...doch ein wenig eingelaufen
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Der Kopf hat seine besten Zeiten hinter sich meiner Meinung nach, der Steuerkettenspanner ist hinüber, ein paar von den Kühlrippen haben an den ecken durch leichte Schläge mit dem Hammer auch Federn gelassen. Mein Vadder meint auch das da Ersatz hermuss. Aber schauen wir erstmal weiter.

Nachdem das Oberteil vom Kopf dann runter war, erstmal die unterseite begutachtet.
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Schön verkohlt alles.

Aus der ferne betrachtet auch recht ansehnlich so n 4Zylinder, könnte man als Tisch verwenden wenn man auf die Stehbolzen 'ne Glasplatte legt oder so
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Hier ein Kolben nochmal in Nah, auch eine ansehnliche Kohlschicht drauf
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Das Unterteil hat dann mein Vater wieder allein abgemacht weil er 'nen lauf hatte.
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Leider nicht gut zu sehen aber die Laufflächen der Kolben sahen noch gut aus, kaum bis keine Kratzer oder Riefen, wenn man drüberfühlt merkt man auch das die vorhandenen Riefen nicht wirklich Tief sind bzw. eigentlich nichts zu fühlen ist wenn man drüberfährt mit dem Finger.

Als nächstes steht dann an den Rumpfmotor auseinander zu nehmen...wenn ich denn mal Zeit hätte :verlegen:

Durch einen glücklichen Zufall hat uns jemand seine alten Bol'Dor teile vorbeigebracht. Unter anderem eine makelose Sebring 4 in 1 Auspuffanlage, eine komplette F2 Verkleidung und noch etliche andere Teile. Manche der Teile werden vielleicht demnächst an den Mann gebracht.

'n schönen rest-Sonntag wünsch ich noch :king:
Gizmouw

Re: Bolle nach 25 Jahren aus dem Dornrößchenschlaf geweckt

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Passiert ist einiges - leider nur wenig am Motor.
Aber das isses wert von zu Berichten.

Hat sich ein wenig gezogen die letzte Zeit weil ich mal wieder kaum bis keine Zeit hatte :kotz:
Nachdem wir den Motor das letzte mal von Oben abwärts auseinander gebaut hatten, haben wir uns diesesmal von Unten nach Oben vorgearbeitet.
Also erstmal die Ölwanne ab und - oh shit - was ist das denn?
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Kurz mit dem Finger drin rumgepuhlt und festgestellt das es Spähne sind...hätte ja keiner erwartet :verlegen: Da war aber noch was, was meinen Finger touchiert hatte...
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'N Stück von 'ner Feder (genau in der Mitte vom Bild sieht man es hoffentlich) Das ist aber nur eine Hälfte, wo ist die andere?! Nicht auffindbar die gute :shit:
Weiter im Text, Ölwanne zur Seite und voller Tatendrang in Richtung Ölsieb gegriffen.
Auch hier das bekannte Bild
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Den auch abgebaut und zur Seite gelegt und dann nach gefühlten 500 Schrauben konnten mein Dad und ich endlich die Motorhälften trennen. Davon gibts leider kein Bild weil sowohl mein alter Herr als auch ich die Hände voll hatten. Die Hälften zur Seite und noch schnell so unnötigen Krams wie die Kurbelwelle samt Pleuele/Pleuels noch beiseite geschafft und dann den Blick frei auf die Lagerschalen gehabt.
Blick eins JOU!
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Blick zwei NOU!! :-|
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Die weiteren Lagerschalen sehen auch nicht besser aus
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Das Gehäuse hat auch ein wenig Orangenhaut angesetzt, is ja auch schon 35 Jahre alt die Gude :-)
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Fix noch einen Blick aufs Getriebe
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Alles Gut :top:

Zu guter letzt haben sich mein alter Herr und Ich noch n 3 in 1 Kombigerät geleistet. WIG und MAG schweißen und ein Plasmaschneider
Ein Stahlwerk CT 502

Allein aufs Plasmaschneiden bin ich gespannt wie ein Flitzebogen :jubel2:

In diesem Sinne, n schönen Sonntag und auf bald

Grüße Giz (und sein Vadder)