Erstes Problem: schon beim Abholen führten alle Startversuche nur zu einem müden “klack“ aus Richtung Anlasser, also wurde das Autochen mittels Jeep auf den Anhänger geschubst. Als er nach gut drei Stunden Fahrt bei mir in der Werkstatt stand, ließ mir die Sache keine Ruhe. Ich wollte den Karren einmal laufen sehen. Also schnell den Anlasser ausgebaut, zerlegt, Schlamm und Rost entfernt, alles geschmiert und gefettet, wieder eingebaut, Schlüssel gedreht.... “klack“ ... “klack“''.
Also das Spielchen von vorne angefangen. Vielleicht hatte ich ja irgendwas vergessen. Diesmal auch die Einrückmechanik im Magnetschalter gereinigt und gefettet, Kabel drangehalten, er dreht, alles eingebaut, “klack“.
Starter ausgebaut, dran rumgefummelt, Kanten abgeschliffen, Diverses zum dritten mal geölt, eingebaut, “klack“...
Nochmal von vorne. Ausgebaut, Starter mal auf den Boden gelegt, Kabel drangehalten, er drehte hoch wie eine Rakete, gut. Jetzt nochmal bestromt, aber nicht direkt, sondern über den Magnetschalter. Der Starter eierte müde vor sich hin, da fehlte eindeutig Saft. Nicht gut. Blöderweise kann man den Magnetschalter selber nicht öffnen, der ist verpresst. Auf einen neuen wollte ich nicht warten, der Karren sollte an dem Abend noch laufen. Also habe ich in guter Bushrepair-Manier die gekerbten Stellen des Gehäuses abgeflext und das gepresste Blech mit Hammer und Schraubendreher aufgedengelt. Das Innenleben wollte aber ums Verrecken nicht auseinander, ich habe gezerrt und gerappelt... und hatte plötzlich sowohl die Teile in der Hand als auch von jeder Wicklung ein Kabel abgerissen. Scheiße.
Aber aufgeben ist doof, deshalb fix den eigentlichen Schalter von Dreck und Gammel befreit, an die Wicklungen neue Drähte angelötet und direkt am Pluskontakt befestigt bzw die Minusseite mit einem Kabelbinder aufs Gehäuse getüddelt. Das aufgebogene Blech so gut es geht wieder in Form gebracht und da das nicht fest wurde den Schalter mit ein paar Kabelbindern zusammengehalten. Ein kurzer Test mit Starthilfekabeln ergab: er dreht!
Ich habe den Starter dann zum vierten Mal wieder eingebaut, das ging mittlerweile recht flott. Ein kurzes Drehen am Schlüssel ergab endlich den gewünschten Effekt. Also einen Schluck Sprit in den Vergaser gekippt, kurz georgelt, und siehe da, ES LEBT! Hätte ich keine Ohren, wäre mir in dem Moment wohl der Kopf auseinander gefallen, weil das Grinsen einmal rundherumrum gegangen wäre.
Mittlerweile war es halb 11 am Abend, also habe ich dann doch Feierabend gemacht.
Nächstes Problem: Der Tank ist undicht, deshalb gabs keinen Sprit. Ohne Sprit nix fahren, aber genau das hatte ich vor. Und hier kommen wir zum durchaus seltsamen Namen. Ich war heute Abend nochmal kurz in den Werkstatt und habe eine auf der Werkbank liegende leere Orangensaftflasche von innen an den Kotflügel gekabelbindert und an Zu- und Rücklauf der Benzinpumpe angeschlossen. Anschließend etwas Benzin in die Flasche gefüllt, kurz georgelt, und siehe da, er sprang an und blieb auch am Laufen.
Störend fiel die fehlende Gasannahme auf, bis ich drauf kam, dass der Gaszug ausgehängt war. Noch schnell Kühlwasser eingefüllt, warum auch immer keins drin war, dann stand der Probefahrt nichts mehr im Wege. Das Anfahren gestaltete sich durch das viel zu hohe Standgas etwas unsanft, aber im dunkeln über den verschneiten Schützenplatz zu heizen macht trotz schleifender Bremse schon gewaltigen Spaß.
Mal sehen, wie es weitergeht. Einen neuen Magnetschalter habe ich vorsichtshalber doch noch bestellt.